Thursday, November 27, 2008

Gebet









Foto: D.H.G. Maria mit ihrem Kind/Gemälde in St.Peter/Pfarrkirche von Dorf Tirol in Südtirol



Foto: D.H.G. St.Peter in Südtirol








Ein Vogel ist ein Vogel, wenn er fliegt.
Eine Blume ist eine Blume, wenn sie blüht.
Ein Mensch ist ein Mensch, wenn er betet.
(Phil. Bosmans)






Jerusalemer Gebet






Himmlischer Vater,

Wir danken dir und preisen dich, dass du uns deinen einzigen Sohn, Jesus, geschenkt hast – für seine Geburt in Bethlehem, sein Wirken im ganzen Heiligen Land, seinen Tod am Kreuz und seine Auferstehung und Himmelfahrt. Er kam, um dieses Land und die Welt zu erlösen. Er kam als der Friedensfürst.

Wir danken dir für alle Kirchen und Gemeinden, die auf der ganzen Welt mit uns an diesem Tag für den Frieden beten. Unsere Heilige Stadt und unser Land haben Frieden bitter nötig.

Gib, dass in deinem unergründlichem Geheimnis und in deiner unermesslichen Liebe die Kraft deiner Auferstehung und deines Friedens alle Schranken zwischen Kulturen und Religionen überwindet und die Herzen aller erfüllt, die dir hier dienen, aus beiden Völkern – dem israelischen und dem palästinensischen – und aus allen Religionen.

Sende uns politische Verantwortliche, die bereit sind, ihr Leben in den Dienst eines gerechten Friedens für ihre Völker zu stellen. Schenke ihnen genügend Mut, einen Friedensvertrag zu unterzeichnen, der die Besetzung beendet, die ein Volk dem anderen aufzwingt, der den Palästinensern Freiheit garantiert, den Israelis Sicherheit gibt und uns alle aus der Angst befreit. Schenke uns Verantwortliche, die die Heiligkeit deiner Stadt begreifen und sie allen ihren Einwohnern – palästinensischen wie israelischen – sowie der Welt öffnen.

Befreie uns alle von der Sünde des Hasses und des Tötens in dem Land, das du geheiligt hast. Befreie die Seelen und Herzen der Israelis und Palästinenser von dieser Sünde. Befreie die Bevölkerung des Gazastreifens von ihren unaufhörlichen Belastungen und Bedrohungen.

Wir vertrauen auf dich, himmlischer Vater. Wir glauben, dass du gut bist und dass deine Güte den Sieg über die Übel von Krieg und Hass in unserem Land davontragen wird.

Wir bitten dich um deinen Segen, besonders für die Kinder und Jugendlichen: Gib, dass ihre Angst und ihre Furcht vor dem Konflikt der Freude und dem Glück des Friedens weichen können. Wir beten auch für die älteren und die behinderten Menschen, für ihr Wohlergehen und für den Beitrag, den sie zur Zukunft dieses Landes leisten können.

Und schließlich beten wir für die Flüchtlinge, die dieser Konflikt über die ganze Welt verstreut hat. Möge Gott den für sie verantwortlichen Politikern und Regierungen die Weisheit und den Mut schenken, geeignete und gerechte Lösungen zu finden.

Um dies alles bitten wir dich im Namen Jesu. Amen.

[Vom Ökumenischen Rat der Kirchen veröffentlichtes Original]














Die Zehn Gebote


1. Ich bin der Herr, Dein Gott. Du sollst keine anderen Götter neben mir haben.
2. Du sollst den Namen Gottes nicht verunehren.
3. Gedenke, dass Du den Sabbat heiligst.
4. Du sollst Vater und Mutter ehren.
5. Du sollst nicht morden.
6. Du sollst nicht die Ehe brechen.
7. Du sollst nicht stehlen.
8. Du sollst kein falschen Zeugnis geben über Deinen Nächsten.
9. Du sollst nicht die Frau Deines Nächsten begehren.
10. Du sollst nicht das Hab und Gut Deines Nächsten begehren.
Diese ganzen Gebote lassen sich zusammenfassen in den Worten:
Du sollst den Herrn, Deinen Gott, lieben.
Und liebe Deinen Nächsten wie Dich selbst.
Es lohnt sich, diese Gebote einzuhalten.
Sie helfen uns, mit Gott und anderen Menschen, auch mit sich selbst im Reinen zu leben.





Poesie & Politik  & Positionen






Monday, November 24, 2008

Schneeblätter







Foto: C.A.M.S. Herbstblätter im Schnee




Herbstgedicht

Wenn die Blätter von den Bäumen stürzen,
die Tage täglich sich verkürzen,
wenn Amsel, Drossel, Fink und Meisen
die Koffer packen und verreisen,
wenn all die Maden, Motten, Mücken,
die wir versäumten zu zerdrücken,
von selber sterben - so glaubt mir:

steht der Winter vor der Tür!


Heinz Erhardt


Foto: C.A.M.S. Herbstblätter im Schnee





Collage:D.H.G. Spiel der Jahreszeiten











Poesie & Politik  & Positionen




Sunday, November 23, 2008

Herbstschönheit



Foto:D.H.G. Farbenprächtige Kürbisernte




Verklärter Herbst

Gewaltig endet so das Jahr
Mit goldnem Wein und Frucht der Gärten.
Rund schweigen Wälder wunderbar
Und sind des Einsamen Gefährten.

Da sagt der Landmann: Es ist gut.
Ihr Abendglocken lang und leise
Gebt noch zum Ende frohen Mut.
Ein Vogelzug grüßt auf der Reise.

Es ist der Liebe milde Zeit.
Im Kahn den blauen Fluss hinunter
Wie schön sich Bild an Bildchen reiht -
Das geht in Ruh und Schweigen unter.
Georg Trakl









Herbsttag


Herr: es ist Zeit. Der Sommer war sehr groß.
Leg deinen Schatten auf die Sonnenuhren,
Und auf den Fluren lass die Winde los.

Befiehl den letzten Früchten voll zu sein;
Gib ihnen noch zwei südlichere Tage,
Dränge sie zur Vollendung hin und jage
Die letzte Süße in den schweren Wein.
Wer jetzt kein Haus hat, baut sich keines mehr.
Wer jetzt allein ist, wird es lange bleiben,
Wird wachen, lesen, lange Briefe schreiben
Und wird in den Alleen hin und her
Unruhig wandern, wenn die Blätter treiben.
Rainer Maria Rilke
(1875 - 1926)








Der Herbst
Das Glänzen der Natur ist höheres Erscheinen,
Wo sich der Tag mit vielen Freuden endet,
Es ist das Jahr, das sich mit Pracht vollendet,
Wo Früchte sich mit frohem Glanz vereinen.

Das Erdenrund ist so geschmückt, und selten lärmet
Der Schall durchs offne Feld, die Sonne wärmet
Den Tag des Herbstes mild, die Felder stehen
Als eine Aussicht weit, die Lüfte wehen
Die Zweig’ und Äste durch mit frohem Rauschen,
Wenn schon mit Leere sich die Felder dann vertauschen,
Der ganze Sinn des hellen Bildes lebet
Als wie ein Bild, das goldne Pracht umschwebet.
Friedrich Hölderlin
(1770 - 1843)







Poesie & Politik  & Positionen



Ewiges Leben

Foto. D.H.G. Liebevoll geschmücktes Grab








Der Tod ist nie endgültig.
Es gibt immer die Erinnerung
an ein großzügiges Herz,
an offene
Hände
an wache Augen,
an das gemeins
ame Leben.

Paul Éluard




Foto und Collage: D.H.G. Rose in Trauer



Evangelium Joha
nnes Kapitel 16
16 Noch kurze Zeit, dann seht ihr mich nicht mehr, und wieder eine kurze Zeit, dann werdet ihr mich sehen.
17
Da sagten einige von seinen Jüngern zueinander: Was meint er damit, wenn er zu uns sagt: Noch kurze Zeit, dann seht ihr mich nicht mehr, und wieder eine kurze Zeit, dann werdet ihr mich sehen? Und was bedeutet: Ich gehe zum Vater?
18 Sie sagten: Was heißt das: eine kurze Zeit? Wir wissen nicht, wovon er redet.
19 Jesus erkannte, dass sie ihn fragen wollten, und sagte zu ihnen: Ihr macht euch Gedanken darüber, dass ich euch gesagt habe: Noch kurze Zeit, dann seht ihr mich nicht mehr, und wieder eine kurze Zeit, dann werdet ihr mich sehen.
20
Amen, amen, ich sage euch: Ihr werdet weinen und klagen, aber die Welt wird sich freuen; ihr werdet bekümmert sein, aber euer Kummer wird sich in Freude verwandeln.
21 Wenn die Frau gebären soll, ist sie bekümmert, weil ihre Stunde da ist; aber wenn sie das Kind geboren hat, denkt sie nicht mehr an ihre Not über der Freude, dass ein Mensch zur Welt gekommen ist.
22So seid auch ihr jetzt bekümmert, aber ich werde euch wiedersehen; dann wird euer Herz sich freuen, und niemand nimmt euch eure Freude.


16 modicum et iam non videbitis me et iterum modicum et videbitis me quia vado ad Patrem17 dixerunt ergo ex discipulis eius ad invicem quid est hoc quod dicit nobis modicum et non videbitis me et iterum modicum et videbitis me et quia vado ad Patrem
18 dicebant ergo quid est hoc quod dicit modicum nescimus quid loquitur
19 cognovit autem Iesus quia volebant eum interrogare et dixit eis de hoc quaeritis inter vos quia dixi modicum et non videbitis me et iterum modicum et videbitis me
20 amen amen dico vobis quia plorabitis et flebitis vos mundus autem gaudebit vos autem contristabimini sed tristitia vestra vertetur in gaudium
21 mulier cum parit tristitiam habet quia venit hora eius cum autem pepererit puerum iam non meminit pressurae propter gaudium quia natus est homo in mundum



Evangelium/1.Brief an die Thessalonicher /Kapitel 4
13 Brüder, wir wollen euch über die Verstorbenen nicht in Unkenntnis lassen, damit ihr nicht trauert wie die anderen, die keine Hoffnung haben.
14 Wenn Jesus - und das ist unser Glaube - gestorben und auferstanden ist, dann wird Gott durch Jesus auch die Verstorbenen zusammen mit ihm zur Herrlichkeit führen.





Foto: D.H.G. Kirche in Kauai







Poesie & Politik  & Positionen




Thursday, November 6, 2008

Umgang

Collage: D.H.G. / Schopenhauers Stachelschweine




Eine Gesellschaft Stachelschweine drängte sich an einem kalten Wintertage recht nah zusammen, um durch die gegenseitige Wärme sich vor dem Erfrieren zu schützen.

Jedoch bald empfanden sie die gegenseitigen Stacheln, welches sie dann wieder voneinander entfernte. Wann nun das Bedürfnis der Erwärmung sie wieder näher
zusammen brachte, wiederholte sich jenes zweite Übel, so dass sie zwischen beiden Leiden hin und hergeworfen wurden, bis sie eine mäßige Entfernung voneinander herausgefunden hatten, in der sie es am besten aushalten konnten.


So treibt das Bedürfnis der Gesellschaft, aus der Leere und Monotonie des eigenen Innern entsprungen, die Menschen zueinander; aber ihre vielen widerwärtigen Eigenschaften und unerträglichen Fehler stoßen sie wieder voneinander ab.
Die mittlere Entfernung, die sie endlich herausfinden, und bei welcher ein Zusammensein bestehen kann, ist die Höflichkeit und feine Sitte. Dem, der sich nicht in dieser Entfernung hält, ruft man in England zu;“Keep your distance!“ Vermöge derselben wird zwar das Bedürfnis gegenseitiger Erwärmung nur unvollkommen befriedigt, dafür aber der Stich der Stacheln nicht empfunden. Wer jedoch viel eigene innere Wärme hat, bleibt lieber aus der Gesellschaft weg, um keine Beschwerde zu geben noch zu empfangen.










Parerga und Paralipomena



Kleine philosophische Schriften, Arthur Schopenhauer, 1851

Gleichnisse, Parabeln und Fabeln/§396




Foto: D.H.G. Freundinnen in Hanalei/ Kauai/ Hawaii
Aloha Spirit




"Niemand kann mich zwingen, auf seine Art (wie er
sich das Wohlsein anderer Menschen denkt)
glücklich zu sein, sondern ein jeder darf seine
Glückseligkeit auf dem Wege suchen, welcher ihm
selbst gut dünkt, wenn er nur der Freiheit
anderer, einem ähnlichen Zwecke nachzustreben, .... nicht
Abbruch tut." ("Über den Gemeinspruch", 1793)


Immanuel Kant (1724-1804):
Orientierung an Freiheit statt Glückseligkeit










Poesie & Politik  & Positionen











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