Finale einer Hochkultur - Bevölkerungstsunami bedroht die Pyramiden von Gizeh
Foto: D.H.G. / Das Häusermeer umzingelt die Pyramiden von Gizeh, Opfer der Bevölkerungsexplosion?
"Alles fürchtet sich vor der Zeit, aber die Zeit fürchtet sich vor den Pyramiden."
Alter Spruch aus Ägypten
„Die Pyramiden müssen sich vor den Menschen fürchten!“
Neuer Spruch aus Ägypten
In Westen von Kairo reicht das Häusermeer längst bis an das Pyramidengebiet heran, seit den 1980er-Jahren dehnen sich die Baugebiete sogar auf der Rückseite des Pyramidenplateaus bis weit in die Wüste aus. Einige Kilometer westlich des Kartenausschnittes liegt die nach dem Datum des Kriegsbeginns 1973 benannte "Stadt des 6. Oktober", eine der neuen Entlastungsstädte in der Umgebung von Kairo.
Inzwischen liegt die Einwohnerzahl der Metropolregion Kairo bei etwa 20 bis 25 Mio. Menschen.
Im Verlauf des 20. Jahrhunderts hat sich der Anteil der Stadtbevölkerung an der Gesamtbevölkerung des Landes von 20 auf über 45 Prozent mehr als verdoppelt, die Einwohnerzahl des Landes stieg im selben Zeitraum von 10 Mio. auf 70 Mio. Menschen an.
Mittlerweile werden weit über 80 Millionen Menschen sein.
Dieses Bevölkerungswachstum und die allgemeine Landflucht führten zu einer extrem ausgreifenden Urbanisierung. Die Metropolregion Kairo-Gizeh verzeichnete in den 1950er-, 1960er- und 1970er-Jahren – vor allem durch eine massive Zuwanderung aus peripheren ländlichen Gebieten – einen jährlichen Bevölkerungszuwachs von 4,0 bis 4,5 Prozent. Seitdem sind die Wachstumsraten in der Metropole stark zurückgegangen, auf etwa 1,8 Prozent.
Das Gebiet der Pyramiden gehört zum Kernbestand des UNESCO-Weltkulturerbes.
In jüngerer Vergangenheit gab es wiederholt Konflikte um die Freihaltung dieses Gebietes von jeglicher Bebauung.
Bevölkerungstsunami vor den Pyramiden