Friday, December 10, 2010

Frohe Weihnachten und ein glückliches Neues Jahr 2011!



Foto: D.H.G. Tonobjekt Die Heilige Familie



In der etwas salbungsvollen Sprache der Liturgie

heißt es im Kirchengebet zum Fest der Heiligen Familie

„Gott Du hast uns die heilige Familie als leuchtendes

Vorbild für unsere Familien gegeben“.

Etwas sarkastisch könnte man sagen,

das klingt so wie wenn in einem Heim für Gehbehinderte

gesagt wird: „Du hast uns das Staatsballett als

leuchtendes Vorbild gegeben.“

Vorbild für unsere Familien.

Die Schwierigkeit fängt mit dem Wort „Familie“an.

Man hat vielleicht ein Bild, wo Urahnen, Großmutter,

Mutter und Kind – wie es in einem Gedicht heißt –

zusammen wohnen. Das gibt es aber kaum noch,

jedenfalls hierzulande. Familie ist völlig unterschiedlich.

Ob ich irgendwo in Afrika bin, oder in moslemischen Ländern,

oder in Europa. Und auch da wieder in Italien

anders als in Irland.


Was ist Familie heute?


In München gibt es fast vierhunderttausend

SingleWohnungen. Mehr als sonst wo in Deutschland.

Und der Trend ist so, dass das zunimmt.

Ehen werden weniger.

Single heißt ja nicht, dass die Leute

einfach nur allein leben.

Sie haben, wie man sagt, Lebenszeitpartnerschaften.

Es geht eine Zeit und dann wieder nicht mehr.

Das ist die Situation…………

Und Scheidungen nehmen zu.


………………………….

Das ist klar im Evangelium gesagt

„Bei euch sei es nicht so!“

……………………………..


Grundgebot und das Einzige,

das die Christen verpflichtet,

ist das Gebot der

Nächstenliebe.


Und Nächstenliebe kann nicht auf Zeit sein.


Das ist nicht die Liebe eines Nächsten,

wenn ich ihn liebe, weil er gerade nett,

zuvorkommend, reich, gebildet ist.


Nächstenliebe heißt: Ihn wollen,

weil er dieser Mensch ist, und das hört nicht auf!


So sehr, dass nicht einmal der Spruch gilt

„Bis der Tod Euch scheidet“.

Liebe wird nicht geschieden durch den Tod.

Die überdauert den.

Wir haben da keinen schnellen Ausweg.

Wichtig wäre zu begreifen, dass die

Moral Jesus Christi heißt:


Die Liebe ist unauflöslich! Nicht nur die Ehe!

Und das ist die Zielvorstellung,

der jeder nachzukommen versuchen muss. ………………………………



Und was Ehe und Familie angeht:

Abschaffen diese kurzfristigen Verbindungen,

die man eingeht. Man sagt,

Tierversuche sind problematisch,

wenn ich einem Tier

Schmerz zufüge,

bloß um irgendetwas auszuprobieren.


Aber wir machen in diesem Feld

Menschenversuche.


Da kommen immer Leute zusammen,

probieren es und dann gehen sie auseinander.

Und übrig bleiben nicht wenige psychische Krüppel,

die daran ein Leben lang leiden, dass sie ihre

erste große Liebe verschleudert haben,

verraten haben. Das heißt also, es ist

kein billiges Ideal, zu sagen,


Ihr müsst um Alles auf dauerhafte Liebe Euch

ausrichten und bemühen.

…………….


ich muss wissen, das ist das, was Jesus von uns will.

Und Familie ist dann bloß die engste Schulung dessen,

was Jesus von uns will im

Verhältnis zu allen Menschen.


Du sollst den Nächsten lieben wie Dich selbst.


Der Nächste ist am ehesten mein Feind.

Der Ferne, der geht mir nicht auf die Nerven.

Aber Ellenbogen an Ellenbogen mit einem leben zu müssen,

Tag und Nacht mit ihm zusammen sein zu müssen,

da entstehen unvermeidlich

Reibungen. Das heißt,


Ehe und Familie ist auch eine Schulung der Liebe.


Den Nächsten zu lieben gerade auch dort,

wo er mir nicht passt und auf die

Nerven geht und nicht Bedingungen stellen –

erst soll er mal so und so sein,

dann kann ich ihn lieben –


die Liebe Gottes zu uns ist auch unbedingt.


Er liebt uns, obwohl wir böse und Sünder sind.

Und deshalb dürfen wir auch keine Bedingungen

stellen für diese Nächstenliebe, sondern müssen es lernen.

Und Ehe, Familie ist die intensivste Schulung dieser Liebe.

Aber eine Schulung, die

das ganze christliche Leben treffen sollte.

Wir müssten lernen mit allen

Menschen, auch gerade wenn sie

in Reibung mit uns geraten, mit denen

liebevoll umzugehen.


Denn letzten Endes soll die ganze Menschheit eine Familie sein.


Die französische Revolution hat da Fraternité als Ideal,

Brüder sollen wir alle sein, Schiller hat noch gedichtet

„Alle Menschen warden Brüder“, was Beethoven

dann vertont hat.


Das ist Christentum:

Wir sollten uns als eine christliche Familie

fühlen verbunden in Jesus Christus.


Und die tatsächliche Familie

im engeren Sinn ist eben nur ein Symbol.

Man sagt ja, Ehe ist ein Sakrament, ein Zeichen.

Ein Zeichen wofür? Dass das der Plan und das

Ziel Gottes mit uns allen ist,

dass wir eine Gesamtmenschenfamilie sein sollen

verbunden in Einheit mit Jesus Christus.

Und darauf gründet die ganze Erlösung.

Wir bleiben ja in unserer Misere,

in unserer Beschränktheit. Wieso ist

dann die Sünde, die Lieblosigkeit weg?

Weil die Liebe Jesu an die Stelle

unserer Schwächen und Mängel und Bosheiten tritt.

Und nur in der Einheit mit Jesus Christus

ist die Menschheit erlöst.

Durch seine Liebe ist unsere

Lieblosigkeit weggenommen.

Und in dem Familiensonntag sollten wir das als

Ideal für alle, ob einer Single ist,

oder verheiratet, wie immer,

er soll das als sein

Lebensziel haben:

Versuchen in diese gemeinsame Menschheitsfamilie

seine

Liebe

einzubringen,

die ergänzt wird durch die Liebe Christi.

Amen.

Albert Keller



http://www.st-michael-muenchen.de/fileadmin/Redaktion/Kirche/Predigten/Keller2009/A.KellerSJ_Predigt_vom_27_12_09.pdf



Foto: D.H.G. St Francis Xavier Cathedral in Geraldton/ Western Australia

Foto: D.H.G. Die Heilige Familie/

Kirchenfenster in der St Francis Xavier Cathedral in Geraldton/ Western Australia

Foto: D.H.G. Die Heilige Familie/

Kirchenfenster in der St Francis Xavier Cathedral in Geraldton/ Western Australia



http://www.geraldtondiocese.org.au/cathedral.htm

http://de.wikiped ia.org/wiki/Geraldton_(Australien)



Foto: D.H.G. Gemälde in der St Francis Xavier Cathedral in Geraldton

Darstellung von Mary MacKillop



Papst spricht Kinderschützerin heilig



Der Fall hat aktuelle Bezüge: Die Nonne war kurzzeitig exkommuniziert worden, weil ihr Orden einen pädophilen Priester bloßgestellt hatte.

Die Australierin Mary MacKillop habe sich „als junge Frau der Erziehung der Armen“ verschrieben, sagte Papst Benedikt XVI. am Sonntag während der Zeremonie auf dem Petersplatz. Sie sei für viele junge Australier ein „ein beherztes und frommes Beispiel“, würdigte er die 1909 verstorbene Nonne, die sich gegen Kindesmissbrauch durch Geistliche stark gemacht hatte.

Rund 6000 australische Katholiken fanden sich zur Papstmesse im Vatikan ein, um die erste Heiligsprechung in der Geschichte ihres Kontinents zu feiern. Sie schwenkten australische Flaggen und waren in ihren Landesfarben gekleidet. „Das ist einfach wunderbar. Wir haben immer geglaubt, dass Mary eine Heilige war“, sagte Moya Campbell, eine 65-jährige Nonne von dem von MacKillop gegründeten Orden……….

An der weitgehend in lateinischer Sprache abgehaltenen Zeremonie auf dem Petersplatz in Rom nahmen insgesamt rund 50 000 Pilger aus aller Welt teil. Unter ihnen waren auch die Außenminister Australiens und Kanadas, Kevin Rudd und Lawrence Cannon, sowie der polnische Staatspräsident Bronislaw Komorowski. Rudd hatte MacKillop bereits früher als „außerordentliche Australierin“ gewürdigt………..

http://www.focus.de/politik/ausland/papst/australien-papst-spricht-kinderschuetzerin-heilig_aid_562974.html

http://de.wikipedia.org/wiki/Mary_MacKillop




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