Frohe Weihnachten und ein glückliches Neues Jahr 2011!
Foto: D.H.G. Tonobjekt Die Heilige Familie
In der etwas salbungsvollen Sprache der Liturgie
heißt es im Kirchengebet zum Fest der Heiligen Familie
„Gott Du hast uns die heilige Familie als leuchtendes
Vorbild für unsere Familien gegeben“.
Etwas sarkastisch könnte man sagen,
das klingt so wie wenn in einem Heim für Gehbehinderte
gesagt wird: „Du hast uns das Staatsballett als
leuchtendes Vorbild gegeben.“
Vorbild für unsere Familien.
Die Schwierigkeit fängt mit dem Wort „Familie“an.
Man hat vielleicht ein Bild, wo Urahnen, Großmutter,
Mutter und Kind – wie es in einem Gedicht heißt –
zusammen wohnen. Das gibt es aber kaum noch,
jedenfalls hierzulande. Familie ist völlig unterschiedlich.
Ob ich irgendwo in Afrika bin, oder in moslemischen Ländern,
oder in Europa. Und auch da wieder in Italien
anders als in Irland.
Was ist Familie heute?
In München gibt es fast vierhunderttausend
SingleWohnungen. Mehr als sonst wo in Deutschland.
Und der Trend ist so, dass das zunimmt.
Ehen werden weniger.
Single heißt ja nicht, dass die Leute
einfach nur allein leben.
Sie haben, wie man sagt, Lebenszeitpartnerschaften.
Es geht eine Zeit und dann wieder nicht mehr.
Das ist die Situation…………
Und Scheidungen nehmen zu.
………………………….
Das ist klar im Evangelium gesagt
„Bei euch sei es nicht so!“
……………………………..
Grundgebot und das Einzige,
das die Christen verpflichtet,
ist das Gebot der
Nächstenliebe.
Und Nächstenliebe kann nicht auf Zeit sein.
Das ist nicht die Liebe eines Nächsten,
wenn ich ihn liebe, weil er gerade nett,
zuvorkommend, reich, gebildet ist.
Nächstenliebe heißt: Ihn wollen,
weil er dieser Mensch ist, und das hört nicht auf!
So sehr, dass nicht einmal der Spruch gilt
„Bis der Tod Euch scheidet“.
Liebe wird nicht geschieden durch den Tod.
Die überdauert den.
Wir haben da keinen schnellen Ausweg.
Wichtig wäre zu begreifen, dass die
Moral Jesus Christi heißt:
Die Liebe ist unauflöslich! Nicht nur die Ehe!
Und das ist die Zielvorstellung,
der jeder nachzukommen versuchen muss. ………………………………
Und was Ehe und Familie angeht:
Abschaffen diese kurzfristigen Verbindungen,
die man eingeht. Man sagt,
Tierversuche sind problematisch,
wenn ich einem Tier
Schmerz zufüge,
bloß um irgendetwas auszuprobieren.
Aber wir machen in diesem Feld
Menschenversuche.
Da kommen immer Leute zusammen,
probieren es und dann gehen sie auseinander.
Und übrig bleiben nicht wenige psychische Krüppel,
die daran ein Leben lang leiden, dass sie ihre
erste große Liebe verschleudert haben,
verraten haben. Das heißt also, es ist
kein billiges Ideal, zu sagen,
Ihr müsst um Alles auf dauerhafte Liebe Euch
ausrichten und bemühen.
…………….
ich muss wissen, das ist das, was Jesus von uns will.
Und Familie ist dann bloß die engste Schulung dessen,
was Jesus von uns will im
Verhältnis zu allen Menschen.
Du sollst den Nächsten lieben wie Dich selbst.
Der Nächste ist am ehesten mein Feind.
Der Ferne, der geht mir nicht auf die Nerven.
Aber Ellenbogen an Ellenbogen mit einem leben zu müssen,
Tag und Nacht mit ihm zusammen sein zu müssen,
da entstehen unvermeidlich
Reibungen. Das heißt,
Ehe und Familie ist auch eine Schulung der Liebe.
Den Nächsten zu lieben gerade auch dort,
wo er mir nicht passt und auf die
Nerven geht und nicht Bedingungen stellen –
erst soll er mal so und so sein,
dann kann ich ihn lieben –
die Liebe Gottes zu uns ist auch unbedingt.
Er liebt uns, obwohl wir böse und Sünder sind.
Und deshalb dürfen wir auch keine Bedingungen
stellen für diese Nächstenliebe, sondern müssen es lernen.
Und Ehe, Familie ist die intensivste Schulung dieser Liebe.
Aber eine Schulung, die
das ganze christliche Leben treffen sollte.
Wir müssten lernen mit allen
Menschen, auch gerade wenn sie
in Reibung mit uns geraten, mit denen
liebevoll umzugehen.
Denn letzten Endes soll die ganze Menschheit eine Familie sein.
Die französische Revolution hat da Fraternité als Ideal,
Brüder sollen wir alle sein, Schiller hat noch gedichtet
„Alle Menschen warden Brüder“, was Beethoven
dann vertont hat.
Das ist Christentum:
Wir sollten uns als eine christliche Familie
fühlen verbunden in Jesus Christus.
Und die tatsächliche Familie
im engeren Sinn ist eben nur ein Symbol.
Man sagt ja, Ehe ist ein Sakrament, ein Zeichen.
Ein Zeichen wofür? Dass das der Plan und das
Ziel Gottes mit uns allen ist,
dass wir eine Gesamtmenschenfamilie sein sollen
verbunden in Einheit mit Jesus Christus.
Und darauf gründet die ganze Erlösung.
Wir bleiben ja in unserer Misere,
in unserer Beschränktheit. Wieso ist
dann die Sünde, die Lieblosigkeit weg?
Weil die Liebe Jesu an die Stelle
unserer Schwächen und Mängel und Bosheiten tritt.
Und nur in der Einheit mit Jesus Christus
ist die Menschheit erlöst.
Durch seine Liebe ist unsere
Lieblosigkeit weggenommen.
Und in dem Familiensonntag sollten wir das als
Ideal für alle, ob einer Single ist,
oder verheiratet, wie immer,
er soll das als sein
Lebensziel haben:
Versuchen in diese gemeinsame Menschheitsfamilie
seine
Liebe
einzubringen,
die ergänzt wird durch die Liebe Christi.
Amen.
Albert Keller
Foto: D.H.G. St Francis Xavier Cathedral in Geraldton/ Western Australia
Foto: D.H.G. Die Heilige Familie/
Kirchenfenster in der St Francis Xavier Cathedral in Geraldton/ Western Australia
Foto: D.H.G. Die Heilige Familie/
Kirchenfenster in der St Francis Xavier Cathedral in Geraldton/ Western Australia
http://www.geraldtondiocese.org.au/cathedral.htm
http://de.wikiped ia.org/wiki/Geraldton_(Australien)
Foto: D.H.G. Gemälde in der St Francis Xavier Cathedral in Geraldton
Darstellung von Mary MacKillop
Papst spricht Kinderschützerin heilig
Der Fall hat aktuelle Bezüge: Die Nonne war kurzzeitig exkommuniziert worden, weil ihr Orden einen pädophilen Priester bloßgestellt hatte.
Die Australierin Mary MacKillop habe sich „als junge Frau der Erziehung der Armen“ verschrieben, sagte Papst Benedikt XVI. am Sonntag während der Zeremonie auf dem Petersplatz. Sie sei für viele junge Australier ein „ein beherztes und frommes Beispiel“, würdigte er die 1909 verstorbene Nonne, die sich gegen Kindesmissbrauch durch Geistliche stark gemacht hatte.
Rund 6000 australische Katholiken fanden sich zur Papstmesse im Vatikan ein, um die erste Heiligsprechung in der Geschichte ihres Kontinents zu feiern. Sie schwenkten australische Flaggen und waren in ihren Landesfarben gekleidet. „Das ist einfach wunderbar. Wir haben immer geglaubt, dass Mary eine Heilige war“, sagte Moya Campbell, eine 65-jährige Nonne von dem von MacKillop gegründeten Orden……….
An der weitgehend in lateinischer Sprache abgehaltenen Zeremonie auf dem Petersplatz in Rom nahmen insgesamt rund 50 000 Pilger aus aller Welt teil. Unter ihnen waren auch die Außenminister Australiens und Kanadas, Kevin Rudd und Lawrence Cannon, sowie der polnische Staatspräsident Bronislaw Komorowski. Rudd hatte MacKillop bereits früher als „außerordentliche Australierin“ gewürdigt………..
http://de.wikipedia.org/wiki/Mary_MacKillop
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