Lebenszeichen
Eingangsbereich mit einer von ursprünglich zwei Obelisken –
der fehlende wurde 1836 von Sultan Muhammad Ali an die Franzosen verschenkt.
Heute befindet sich dieser „Obelisk von Luxor“ auf dem Place de la Concorde in Paris
Foto: D.H.G. Obelisk beim Tempel von Luxor / Ägypten
Das östliche Ufer des Nil war Jahrtausende lang für die alten Ägypter das Reich der Lebenden, der Westen dagegen wurde als das Reich der Toten angesehen.
Diese Gliederung zeigt sich am besten am Beispiel der altägyptischen Stadt Theben
(dem heutigen Luxor).
Auf der westlichen Seite des Nils lagen die Totenstädte, das Tal der Könige und
die Totentempel der Pharaonen.
Auf der östlichen Uferseite fand das Leben statt.
Fotos: D.H.G. Flug von Luxor nach Kairo/ Linkes Ufer des Nil (Osten) :
Luxor; rechtes Ufer ( Tal der Könige)
Nur im Reich der Lebenden, also im Osten des Nils, wurden von den Pharaonen vierkantige, spitz nach oben zusammenlaufende Monolithe aus hochwertigem Stein – einem Strahlenbündel gleich - errichtet, die Obelisken.
Sie waren oft Teile von großen Tempelanlagen, z.B. in Karnak und in Luxor.
Foto: D.H.G. Obelisk im Tempel von Luxor / Ägypten
Foto: D.H.G. Säulenwald mit Obelisk / Karnak / in der Nähe von Luxor / Ägypten
Foto: D.H.G. Obelisk in Karnak-Tempel
Ein Obelisk wurde als Offenbarungsform des
Sonnengottes angesehen.
….z. B. die Obelisken, welche ……….. von ganz regelmäßiger Gestalt sind, doch gleichfalls noch nicht mit dem Zweck, zu Häusern oder Tempeln zu dienen, sondern frei für sich sel
bständig dastehen und die symbolische Bedeutung von Sonnenstrahlen haben. …………Schon Plinius gibt diese Bedeutung der Obelisken an ………. Sie waren der Gottheit der Sonne geweiht, deren Strahlen sie auffangen und zugleich darstellen sollten. …………
G.W.F. Hegel-Vorlesungen über die Ästhetik
Foto: D.H.G. Tempel von Karnak
--------Für die Ägypter stellte der Lauf der Sonne alle Stadien des Seins und Werdens dar, nämlich Geburt, Leben, Tod und Wiedergeburt. Der Aufgang der Sonne im Osten entspricht der Geburt bzw. der Wiedergeburt. Auf ihrem Tagesbogen von Ost nach West spendet die Sonne Licht und Wärme und sichert damit das Leben. Der Untergang im Westen stellt den Tod dar. Die Sonne tritt darauf ins Totenreich ein, wo sich die Seelen der verstorbenen Menschen befinden. Während der Nacht scheint die Sonne im Totenreich. Am nächsten Tag verlässt sie das Totenreich wieder und reist zunächst nach Osten, wo ihr Aufgang bzw. ihre Wiedergeburt stattfindet.--------
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Grab des Tutanchamun im Tal der Könige/ Schrein: Die Nachtfahrt der Sonne /
Detail / Original: Ägyptisches Museum Kairo
Foto: D.H.G. Tempel von Karnak
Dort, wo die Menschen lebten, fielen am Morgen die ersten Strahlen der aufgehenden Sonne auf die vergoldeten Spitzen (kleine Pyramiden =Unsterblichkeitszeichen) der Obelisken.
Foto: D.H.G. Tempel von Karnak
Damit zeigte sich der ägyptische Sonnengott den Menschen
und gab ihnen die für den beginnenden Tag notwendige Lebensenergie.
Ebenso wie unsere heutigen Kirchtürme stellten die Obelisken die Verbindung
zwischen Himmel bzw. Gott und Erde bzw. Mensch dar.
Wünschenswert wäre es auch Minarette in diese Symbolik
aufzunehmen, um eine andersgerichtete Interpretation
( Minarette = Bajonette ) auszuschließen.
Foto: D.H.G. Kirchturm von St.Michael ( Koptische Kathedrale ) in Assuan
Foto: D.H.G. St.Michael ( Koptische Kathedrale ) in Assuan
Foto: D.H.G Alt-Ägyptischer Obelisk ( aus Karnak) in Istanbul,
im Hintergrund ein Minarett der Blauen Moschee
Foto: D.H.G. Moschee in Assuan / Ägypten
Foto: D.H.G. Obelisk in Karnak
Der Obelisk trägt als Sonnensymbol die Hoffnung in sich: jeden Morgen, mit dem
Sonnenaufgang, entsteht das Leben neu.
Der Obelisk ist damit ein Lebenszeichen.
Foto: D.H.G. Obelisk in Karnak
Wie die Sonne soll uns Gott aus der Finsternis führen in das Licht des Lebens.
Niemals sollte eine Religion in die Finsternis,
also in Unterdrückung, Hass und Tod führen.
Foto: D.H.G. Blaue Moschee in Istanbul , im Vordergrund altägyptischer Obelisk
Foto: D.H.G. Obelisk in Karnak
Der Obelisk als ein Symbol von Licht und Energie der Sonne dokumentiert auch, dass nur die sich immer wieder erneuernde Liebe Gottes von existenzieller Bedeutung für die Menschen ist, und zwar nicht nur im Diesseits sondern auch im Leben
nach dem Tode.
Foto: D.H.G. Obeliske und Skarabäus in Karnak
Der Skarabäus galt bei den alten Ägyptern als
Symbol der Schöpferkraft,
wegen seiner runden, goldglänzenden sonnenähnlichen Gestalt
sah man in ihm eine Verkörperung der Gottheit Chepre (Symbol für Sonnenaufgang).
Foto: D.H.G. Obeliske in Karnak
Foto: D.H.G. Obeliske in Karnak
Foto: D.H.G. Deckengemälde in der koptischen Kathedrale
von Assuan, St.Michael
Die Koptische Kirche geht auf das alexandrinisch-ägyptische Christentum der Spätantike zurück. Als Gründer der koptischen Kirche gilt der Überlieferung nach Markus, der Verfasser des Markusevangeliums, der im 1. Jahrhundert in Ägypten lebte, der erster Bischof von Alexandria war.
Wachsende Teile der Bevölkerung Ägyptens traten bis zum 7. Jahrhundert der Kirche bei (die Einwohnerzahl betrug ca. 18 Mio.). Danach wurde die Entfaltung des Christentums durch die islamische Eroberung Ägyptens behindert.
http://de.wikipedia.org/wiki/Koptische
http://de.wikipedia.org/wiki/Kopten
Die Darstellung von Christus in einer Sonnensymbolik ist bei allen Christlichen Kirchen sowohl in der Kunst als auch in Texten weit verbreitet.
"Schöpfer des Alls, wahrer Quell des Lichtes und der Weisheit,
erhabener Ursprung allen Seins, lass gnädig einen Strahl deiner Klarheit in das
Dunkel meines Verstandes dringen und nimm von mir die zweifache
Finsternis, in der ich geboren bin: die Sünde und die Unwissenheit………….
Beginn eines Gebets von Hl. Thomas von Aquin
Fotos und Collage: D.H.G.
Pyramide als Zeichen der Unsterblichkeit,
Sphinx als Symbol für den Menschen, der sich nicht allein von seinem "Tierischen" lösen kann(Hegel),
die Obelisken als Symbol das lebensspendende, hilfreiche Licht Gottes, als Lebenszeichen.
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