Lichthunger
»Mehr Licht!«
„Mehr Licht, mehr Licht!“ Die Finsternis
lässt mich nur zagend vorwärts gehn;
ich schreite langsam, ungewiss
und bleib oft ängstlich tastend stehn.
„Mehr Licht, mehr Licht!“ Zwar leuchtet mir
die Weisheit dieser klugen Welt,
doch so, dass sie den Weg zu dir
verdunkelt. aber nicht erhellt.
„Mehr Licht, mehr Licht?“ Am Glauben nur,
an ihm allein, allein gebrichts;
ihn scheut die irdische Natur
und mit ihm dich, den Quell des Lichts.
Karl May
An das Licht
Vom Himmel strahlst Du heiliges Licht,
Und wogst in goldenen Fluthen
Als Äther um die unendliche Welt!
Es fliegt Dein leuchtender Pfeil
Hinab in die gräulichen Tiefen,
Und in die verborgenen Schluchten
Fällt Dein schimmernder Strahl.
Ich preise Dich göttliches Licht,
Weil Du das Chaos geordnet,
Das häßliche Dunkel vernichtet,
Die todte Erde belebt!
Du strahlst aus der herrlichen Sonne
Du blinkst aus den lieblichen Sternen,
Du leuchtest aus jeder Welle,
Die murmelnd zum Strande eilt.
Und weil Du die Menschen auch liebst,
Die herrlichsten Kinder der Schöpfung,
Durchdringst Du ihr ganzes Wesen
Mit Deiner heiligen Gluth.
Foto: D.H.G. Hochzeit auf Zypern / Larnaca
Es glänzt Dein himmlischer Strahl
Als Schönheit in ihrem Leibe,
Als Freiheit in ihrem Geiste,
Als Liebe in ihrer Brust.
Und was Du also zerstreut,
Das glänzt Dir noch holder entgegen,
Gesammelt in einem Krystall,
Dem freudeglühenden Auge!
Marie Eugenie Delle Grazie
Foto: D.H.G. Höhlenkapelle / Zypern
Foto: D.H.G. Ikonostase / Kloster Kykkos / Zypern
Christus will die Welt durch die Kirche erleuchten
Das werden dann die Jünger Christi verwirklichen müssen: Nachdem sie von ihm unterwiesen wurden, ihr Leben nach den Seligpreisungen zu gestalten, sollen sie durch das Zeugnis der Liebe alle Menschen zu Gott hinziehen:
"So soll euer Licht vor den Menschen leuchten, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen" (Mt 5,16).
Wenn wir diese Worte Jesu hören, können wir als Glieder der Kirche freilich nicht über die ganze Unzulänglichkeit unseres von der Sünde gezeichneten menschlichen Zustandes hinwegsehen. Die Kirche ist heilig, sie besteht aber aus Männern und Frauen mit ihren Grenzen und Fehlern.
Es ist allein Christus, der dadurch, dass er uns den Heiligen Geist schenkt, unser Elend zu ändern und uns ständig zu erneuern vermag.
Er ist das Licht der Völker,
"lumen gentium",
der beschlossen hat, die Welt durch seine Kirche zu erleuchten.
Papst Benedikt XVI.
Predigt am Hochfest der Erscheinung des Herrn, 6. Januar 2006
http://www.papstbenediktxvi.ch/?m=11&s=1
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