ADMIRABILIS
Bewunderungswürdig:
Ägyptens Lebensquelle: der Nil
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und die vor mehr als 5000 Jahren entstandene Hochkultur Ägyptens ,
ein geordneter Staat, in dem sich der Wandel von einer archaischen Ackerbaugesellschaft in ein blühendes Staatswesen vollzogen hat.
Foto: D.H.G.
Kette mit Mond-Pektoral aus dem Grabschatz des Tutanchamun - Replik
Zwei Spiegelkästen aus dem Grabschatz des Tutanchamun - Repliken
Ägyptens Leben hängt vollkommen vom Wasser des Nil ab,
mitten in einer riesigen Wüstenlandschaft,mit
extrem geringen Niederschlägen und enormer Hitze während des gesamten Jahres,
kann die Landwirtschaft und damit die Ernährung von mittlerweile über 80 Millionen
Menschen nur durch die Bewässerung mit Nilwasser stattfinden.
Nur durch die Existenz des Nil konnte eine der ältesten Hochkulturen der Menschheit
hier mitten in der Wüste vor über 5000 Jahren entstehen.
Aus der Luft kann man die Nil-Oase deutlich erkennen – ein schmales, grünes Band,
scharf abgegrenzt von der Wüste zu beiden Seiten des Flusses
Ägypten
Blau ist meines Himmels Bogen,
Ist von Regen nie umzogen,
Ist von Wolken nicht umspielt,
Nie vom Abendthau gekühlt.
Meine Bäche fließen träge
Oft verschlungen auf dem Wege
Von der durst'gen Steppen Sand,
Bei des langen Mittags Brand.
Meine Sonn' ein gierig Feuer,
Nie gedämpft durch Nebelschleier,
Dringt durch Mark mir und Gebein
In das tiefste Leben ein.
Schwer entschlummert sind die Kräfte,
Aufgezehrt die Lebenssäfte;
Eingelullt in Fiebertraum
Fühl' ich noch mein Dasein kaum.
Karoline von Gründerode
Der fruchtbare Grünstreifen am Nil macht nur fünf Prozent der Gesamtfläche des Landes aus .
Diese Oase in der Wüste, 20 km breit und 900 km lang, zwischen Assuan und Alexandria, reicht vom Nasser - Stausee bis zur Delta - Mündung des Nil nördlich von Kairo.
ist mit 6671 Kilometer Länge der längste Strom der Erde
Am Nil - Ufer Szenen wie vor 2000 Jahren: im Wasser spielende Kinder ,
Bauern in der Galabeya, dem traditionellen knöchellangen Gewand der Ägypter,
reiten auf Eseln oder Kamelen zu ihren Feldern, schwarz glänzende Büffel baden im seichten Wasser, ..
Der Nil
Aus dem Verborgenen quillt das Heilige. Keiner ist jemals
Seinem Brunnen genaht, noch kennt er die Rätsel des Ursprungs,
Welchen die Sage verhüllt in goldene Wundergewölke;
Aber es strömt Jahrtausende durch und erquickt die Geschlechter.
Also, mächtiger Nil, umwallt vom Dufte der Fabel,
Steigst auch du zu den Völkern herab und bewahrst das Geheimnis
Deiner Geburt in verschlossener Brust. Wir fragen vergebens,
Ob du gigantischen Seen dicht unter der Sonne des Gleichers
Selbst ein Gigant entstiegst, ob tausend hüpfende Quellen
Dir, von Güssen geschwellt, vielarmig die Wiege bereitet.
Schweigsam wandelst du her durch Urwaldnacht, in das Brausen
Riesiger Wipfel vertieft und das Lied weissagender Vögel,
Mit breitblättriger Blumen Geflecht schwermütig dich kränzend.
Aber es wirft sich dir jetzt vom Aufgang kommend der wilde
Zwillingsbruder ans Herz, und froh der Vereinigung flügelst
Du den gemessenen Schritt und bezwingst nicht länger die Sehnsucht,
Die allmächtig den Jüngling ergreift, in die Ferne zu schweifen.
Ob ins untere Tal des Gebirgs Felsriegel die Pforte
Dir zu sperren versucht, du zersprengst ihn jauchzend und ruhst nicht,
Bis du den Arm um Meroë schlingst, wie ein fürstlicher Sieger
Um die gewonnene Braut, die hold ihm lächelt, zu weilen.
Doch sie lächelt umsonst; du entreißest dich ihr, und beharrlich
Über der Klippen Gestuf durch unendlicher Strudel und Fälle
Mühsal schreitest du fort, der erhabneren Pflichten gedenkend.
Denn schon wartet das Tiefland dein, und verschwenderisch sollst du
Über das weite Gebiet bis hinunter ans Meer, wie ein König,
Deine Gaben verstreun und das Horn ausschütten des Segens. –
Emanuel Geibel
Der Nil
Aber ich stürze von Bergen hernieder,
Wo mich der Regen des Himmels gekühlt,
Tränke erbarmend die lechzenden Brüder
Daß sich ihr brennendes Bette erfüllt.
Jauchzend begrüßen mich alle die Quellen;
Kühlend umpfange ich, Erde, auch dich;
Leben erschwellt mir die Tropfen, die Wellen,
Leben dir spendend umarme ich dich.
Theueres Land du! Gebährerin Erde!
Nimm nun den Sohn auch den liebenden auf,
Du, die in Klüften gebahr mich und nährte,
Nimm jetzt, o Mutter! den Sehnenden auf.
Karoline von Gründerode
Karoline von Gründerodes Gedichte "Ägypten" und "Der Nil"
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