Einleuchtend
...sind Ciceros Erkenntnisse in Bezug auf die Qualität der Politischen Elite eines Volkes,
....sind aber nicht wirklich angekommen in Deutschland:
Der deutsch-französische Politiker und Publizist Daniel Cohn-Bendit MdEP ist Cicero-Rednerpreis-Träger 2009.
http://www.cicero-rednerpreis.de/
Der „Preis für herausragende rhetorische Leistungen“,
der sog. Cicero Rednerpreis 2009 ,
wurde im Oktober 2009 dem Politiker Daniel Cohn-Bendit
vom
Verlag für die Deutsche Wirtschaft AG s
verliehen.

Marcus Tullius Cicero
Ein Preis im Namen von Marcus Tullius Cicero sollte wohl im Einklang mit
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Wenn aber sittliche Kraft den Staat lenkt, was kann es Herrlicheres geben? Wenn der, der über andere gebietet, selbst keiner Leidenschaft Knecht ist, wenn er alle Aufgaben, zu denen er die Bürger anhält und beruft, selbst ganz beherrscht und dem Volk keine Gesetze auferlegt, denen er nicht selbst gehorcht, sondern sein Leben wie ein Gesetz seinen Mitbürgern vorlebt.
Marcus Tullius Cicero (Über den Staat)
Für die Politische Elite schuf Cicero sein Ideal des "orator perfectus", der die Redekunst auf der Grundlage einer umfassenden Allgemeinbildung mit moralischem Verantwortungsbewusstsein ausübt und ein "vir bonus", ein guter Mensch, sein soll.
Für Cicero ist der orator perfectus ein Gebildeter, der über „gründliche Kenntnisse in allen Wissenschaften, öffentlichen Angelegenheiten, Gesetzen, Sitten und des Rechts“ verfügt. Indem er betont, dass kein Mann als Redner gelten dürfe, der nicht in all den Fächern, die eines freien Mannes würdig sind, bewandert ist, bezieht er sich auf den Fächerkanon der septemartes liberalis : Grammatik, Rhetorik, Dialektik, Musik, Geometrie, Arithmetik und Astronomie.
Cicero argumentiert: aus dem Wissen um die Sache muss die Rede in Glanz und Fülle des Ausdrucks erwachsen. Hat sich der Redner die Sache nicht ganz angeeignet, so bietet seine Rede nur ein leeres und beinahe kindliches Geschwätz. (De oratore)
http://books.google.de/books?id=sfebZKXCQLMCpg=PA109&lpg=PA109&dq=perfectus+orator+%2B+vir+bonus
+%2B+politiker&source=bl&ots=TE7EoTVwIa&sig=FzTwHEYN3g_hbuKe3xHseQUsC2Q&hl
Perfectus orator ist grundsätzlich für Cicero derjenige, der im aristotelischen Sinne das Für und Wider aller Fragen vertreten kann: "qui Aristotelio more de omnibus rebus in utramque partem possit dicere" (De Oratore III 80).
Allerdings: Je größer die Wirkung ist, die der Redner mit seinen Worten erreichen kann, desto dringender werden seine Rechtschaffenheit (probitas) und seine Klugheit (prudentia).
Dies treffe vor allem zu, weil die Erfolgsgarantie der Rede darin bestehe, dass die Zuhörer dem Redner gewogen seien. Und da die meisten Menschen eher mit dem Herzen als mit dem Verstand entschieden, spielten die Emotionen des Publikums eine wesentliche Rolle (De Oratore II 178).
Dieses conciliare ad benevolentiam erreicht der Redner nach Cicero mit der Verbindung seiner persönlichen ethischen Integrität mit nonverbalen Mitteln, wodurch er entscheidende Impulse zur Thematisierung einer natürlichen Verbindung zwischen Sein und Schein gibt.
Gewinnen lassen sich die Herzen …. vor allem durch die Würde, die Taten und den Ruf des Redners .. (dignitate hominis, rebus gestis, existimatione vitae).
Wirkungsvoller sind diese Eigenschaften , wenn sie wirklich vorhanden sind, schwer vorzutäuschen jedoch, wenn der Redner sie nicht besitzt: "quae facilius ornari possunt, si modo sunt, quam fingi, si nulla sunt".
Und so braucht sich der Redner keine Sorge um manipulatorische Effekte bei der Übertragung seiner Emotionen zu machen, wenn diese bei ihm echt sind.
Ihre Überzeugungskraft ist in diesem Fall so stark, dass sanfte Stimme und Zurückhaltung in der Mimik und in der Wortfülle (lenitas vocis, vultus pudoris significatio, verborum comitas) das geeignete Instrument der Rede sind, während deren Gegenteil eher suspekt wirkt.
Nach Cicero (ebd. 183) sind also Bescheidenheit, Sanftmut und Großzügigkeit überzeugender als Ungestüm, Streitsucht und Härte in der Rede.
Ist also Daniel Cohn – Bendit ein „orator perfectus“ im Sinne Ciceros?
Kluge Männer pflegen nicht grundlos und zu Unrecht zu sagen, wer die Zukunft voraussehen wolle, müsse die Vergangenheit betrachten, denn alle Begebenheiten dieser Welt haben immer ihr Seitenstück in der Vergangenheit. Die kommt daher, dass sie von Menschen vollbracht werden, die stets die gleichen Leidenschaften haben oder gehabt haben. Dieselben Ursachen müssen aber notwendig dieselben Wirkungen haben.
Nicolo` Machiavelli (Gedanken über Politik und Staatsführung)
Zusatzinfos:
Daniel Cohn-Bendit mit CICERO-Rednerpreis ausgezeichnet
Daniel Cohn-Bendit ein "orator perfectus" im Sinne Ciceros??
Daniel Cohn-Bendit ein "vir bonus" im Sinne Ciceros??
http://www.schweizerzeit.ch/0501/kinder.htm
http://de.wikipedia.org/wiki/Joschka_Fischer
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