Thursday, December 11, 2008

MENETEKEL - AU SOLEIL COUCHANT




Foto: D.H.G. Wolken bei Sonnenuntergang/Maui/Hawaii





Zum Krisenszenario in der Weltwirtschaft

"Wir brauchen eine Ordnungspolitik für die Weltwirtschaft, auch gerade im Blick auf die Kapitalmärkte. Ein erster Schock war schon das Platzen der Internetblase im Jahr 2000, als selbst seriöse Banken die Leute unter dem Banner der Gier zum Aktienkauf getrieben haben. Und jetzt hat die Geldgier die Menschen schon wieder in die Irre geführt...
Wir brauchen nicht Geld vom Steuerzahler für Spekulationsverluste der Banken, sondern eine Ordnungspolitik, die einen ausufernden Kapitalismus im Zaum hält."



„Der Wettbewerb ist eine Kulturpflanze, die gestaltet werden muss. Eine Marktwirtschaft kann ohne Risiko nicht funktionieren. Aber ein Kapitalismus ohne Rahmenordnung schädigt das Gemeinwohl. Das ist nicht nur eine Frage der Moral, sondern in erster Linie eine klare ökonomische Erkenntnis, die durch Erfahrung zu überprüfen ist.
Wir brauchen eine weltweite Regelung für Finanzströme, Arbeitnehmerrechte und das wirtschaftliche Verhalten, wie wir sie im Nationalstaat bereits erarbeitet hatten. Das ist ein klarer Auftrag für die Politiker. Es ist naiv und unverantwortlich zu glauben, dass eine Liberalisierung aller Märkte zum Sieg des Guten führt.
Schuld sind auch die Strukturen. Die Aufsichtsräte setzen die ökonomischen Anreize für die Erfolgsbeteiligung so, dass die Manager nur auf die Börsennotierung und die vierteljährliche Kapitalrendite achten. Alle anderen Dinge werden dann unwichtig. Das ist doch keine unternehmerische Verantwortung! Wir können die Akteure nicht von der persönlichen Moral dispensieren.
Und da kommen wir zum Kern: Führungskräfte in Unternehmen, auch in der Politik und natürlich in der Kirche, müssen Vorbilder sein. Die Welt ist vor allem erfüllt von der liebenden Fürsorge des Gottes, den wir in Jesus Christus kennenlernen. Da bin ich zuversichtlich. Aber seien wir realistisch, die Welt ist nicht ohne das Böse. Es gibt Gefahren, die in uns selber liegen. Der Hang zu Egoismus und Gier ist oft so stark, dass das den Menschen nicht guttut.“


Reinhard Marx




Foto: D.H.G. Wolken bei Sonnenuntergang/Maui/Hawaii




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