Thursday, November 10, 2011

Oligarchenstreit in Griechenland





FOTOS UND Collage: D.H.G.  Oligarchenstreit

Archäologisches Museum Olympia

Westgiebel des Zeustempels(Kampf der Lapithen und Kentauren)






Die stark in die Kritik geratene griechische Politik liegt seit Jahrzehnten hauptsächlich in den Händen dreier Familien-Clans. So stehen nun Nachkommen derjenigen Politiker an der Macht, die den Niedergang des Landes über Jahre hinweg mitverantwortet haben.


Mit dem Sparbeschluss von Athen haben die Euro-Staaten Zeit gewonnen. Aber die Griechen werden damit nur schwer auf die Beine kommen: Drei Familien haben das Land ruiniert…………………

Denn in den vergangenen Jahrzehnten hat eine Elite, deren Kern die Familien Papandreou, Karamanlis und Mitsotakis bildeten, eine Klientelwirtschaft errichtet. Diese Elite hat Milliarden ausgeschüttet, die der Staat nicht hatte. Die Clan-Oberhäupter beglückten Freunde und Familie mit Wohlstand auf Pump. Sie blähten den Staatsapparat auf, damit jeder mal drankam, und schufen auf diese Weise ein Bürokratie-Monster.
Es ging beim Geschäft der Parteien immer eher um Gefälligkeiten als um Politik. Wer öffentliches Geld verschenken konnte, kaufte sich Freunde und Wähler, die der Partei etwas schuldig waren - und zugleich der Familie, die sie beherrschte. So entstand Griechenlands Feudal-Demokratie. Die Generationen kommen und gehen, die Namen derer da oben bleiben immer dieselben: Papandreou und Karamanlis und Karamanlis und Papandreou, dazwischen mal Mitsotakis. In keiner europäischen Demokratie hat es dergleichen je gegeben……………..
Und die Parteifürsten gewöhnten ihr Volk daran, über die eigenen Verhältnisse zu leben. Griechenland ist ein armes Land am Rande der Union, elf Millionen Einwohner, es gibt Olivenbäume, blauen Himmel und Strand. Sonst wenig. Jeder vierte Beschäftigte arbeitet inzwischen für den Staat. Der Staat ist die Quelle, jeder will sie anzapfen………..
Und weil die Parteien den Staat en gros ausnahmen, griff sich auch das Volk, was es bekommen konnte. Die Reichen hinterzogen Steuern in Milliardenhöhe, die Armen schlugen sich mit Schwarzarbeit durch, Beamte ließen sich schmieren.












FOTOS UND Collage: D.H.G. Oligarchenstreit und Marionettenwahl

Männliche Terracotta-Puppen ( 200 n.Chr.) evtl. Spielzeug



Oligarchenstreit und ein vorläufiges Ende

And the Winner is:

PAPADEMOS


Papademos war als früherer Vorstand der griechischen Zentralbank in Griechenland 

maßgeblich an der Einführung des Euro 2002 beteiligt.

Zusammen mit der sozialistischen Regierung bereitete er die Aufnahme Griechenlands

 in die europäische Währungsunion 2001 vor.


Anschließend wechselte er als Vize-Präsident der EZB nach Frankfurt und schied nach achtjähriger

 Amtszeit 2010 aus.

 Später wurde bekannt, dass Griechenland über Jahre hinweg falsche Zahlen nach Brüssel 

übermittelt hatte....






Lucas Papademos hat offenbar die größten Chancen, neuer Regierungschef Griechenlands zu werden. Der Ökonom war von 1994 bis 2002 Direktor der Notenbank Griechenlands und danach Vize-Präsident der Europäischen Zentralbank. Also genau in dem Zeitraum, in dem in Griechenland die Weichen für den Euro-Beitritt gestellt wurden.
Heute weiß man: Griechenland hat sich den Euro-Beitritt unter falschen Voraussetzungen erschlichen. Die Bücher waren geschönt und Athen schickte jahrelang gefälschte Zahlen nach Brüssel und an das Europäische Statistikamt Eurostat. Dass dies alles der amtierende Notenbankpräsident und hoch angesehene Ökonom Papademos nicht gewusst haben soll, scheint ausgeschlossen.
Schaut man sich die neue griechische Übergangsregierung näher an, so sollen ausgerechnet diejenigen das Land aus der Krise führen, die für das finanzielle und wirtschaftspolitische Desaster verantwortlich sind. Die Griechen sind es gewohnt, dass Politiker vor den Wahlen alles versprechen und danach nichts mehr halten.



They   set   a   fox   to   keep   the   geese.







Einen Herakles  braucht das Land, um u.a. die Augias-Ställe der griechischen Dynastien 

auszumisten.




Foto: D.H.G. Herakles , unterstützt von Athene  


Augias-Metope vom Zeustempel in Olympia





Die Oligarchie bei Platon  (427–347 v. Chr.) ist die gesetzlose Herrschaft der Reichen, die nur an ihrem  Eigennutz interessiert sind. 
Sie fällt wie die Aristokratie unter die Herrschaft der Wenigen, wobei die Aristokratie als gesetzmäßige, am Gemeinwohl ausgerichtete Herrschaft gilt.
 Diese Idee wurde zunächst von seinem Schüler Aristoteles (384–324 v. Chr.)… weiterentwickelt.


 Grundsätzlich bestand in der antiken Staatstheorie seit Platon die Idee, dass jede am Gemeinwohl orientierte Herrschaftsform 
(Monarchie (auch: Basileia), Aristokratie, Demokratie)
 ein entartetes, nur an den Interessen der Herrschenden orientiertes Gegenstück hat
 (Tyrannis, Oligarchie, Ochlokratie).






Nie wird unsere Stadt vergehn nach der Fügung der Götter,
nach der Seligen Wunsch oder dem Schicksal des Zeus,
weil fürsorgenden Sinns ihre Hände über uns breitet
Pallas Athene, des Zeus stolzes, erhabenes Kind;
Aber die Bürger selber aus Unverstand drohen die  große
Stadt zu verderben, durch Geld und seine Lockung verführt,
und der rechtlose Sinn der Lenker des Volkes.
Schon stehen viele Sorgen bereits, die sich ihr Übermut schuf.
Denn sie verstehn nicht die Sattheit zu bändigen, nicht was sich bietet
wahrzunehmen beim Mahl, fröhlich und fein und für sich…
.ungerechter Erwerb hat ihnen Reichtum verschafft..
weder heil’gen Besitz noch das gemeindliche Gut
schonen sie, sondern sie stehlen und raffen von überall alles,
denn sie missachten dreist Dikes erhabnes Gesetz,
Dikes, die schweigend begreift was geschieht und was früher geschehn ist,
und die gewisslich einmal kommen wird, strafend die Schuld.
Unentrinnbar naht schon die Wunde der ganzen Gemeinde.
schlimmer Knechtschaft verfällt rasch eine jegliche Stadt
welche Entzweiung im Innern des Volkes und schlafenden Krieg weckt,
der dann grausam so viel blühende Leben zerstört.
Denn von Feinden wird schnell eine schöne Gemeinde zerrieben
Solche Leiden gehen um im Lande selber; doch viele
von den Armen, verkauft, ziehn in die Fremde hinaus
ihre Heimat verlassend, in schmähliche Fesseln geschlagen.
Solcher Art kommt das Unglück des Volks in das Haus eines jeden,
und die Tore des Hofs halten es nicht mehr zurück;
über die höchsten Zäune hinüber springt es, und findet
sicherlich jeden, auch den der sich im Innern verkriecht.
Meine Seele befiehlt mir, das Volk von Athen zu belehren,
dass Unordnung sehr viel Übel dem Staat beschert,
Ordnung dagegen zeigt alles gar wohl bestellt, macht es gefüge,
schlägt in Fesseln den Mann welcher das Recht übertritt,
glättet das Raue, beschwichtigt die Sattheit und stumpft Überhebung,
lässt die Verblendung, die hoch wuchert, verdorrn und vergehn,
richtet gerade verbogenes Recht, und die Taten des Hochmuts
sänftigt sie, unterdrückt Taten des streitenden Zwists,
unterdrückt auch den Groll des garstigen Zankes. Wo sie ist,
wird bei den Menschen gleich alles gefüge und klar.

Eunomia-Elegie Solons

"Der athenische Staatsmann und Dichter Solon (640-560) zählt zu den herausragenden Persönlichkeiten der griechischen Antike. Solon ist darüber hinaus ein Mann von weltgeschichtlicher Bedeutung: Mit seinem Reformwerk hat er einen Meilenstein in der Verfassung der Griechen und im politischen Denken Europas gesetzt. Bereits im 4. Jahrhundert v. Chr. galt Solon als „Verfassungsstifter“ und Begründer der Demokratie."
Dem "Recht des Stärkeren" setzte Solon die "Stärke des Rechts" entgegen - die "gute Ordnung" (Eunomia).





















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