Oligarchenstreit in Griechenland
FOTOS UND Collage:
D.H.G. Oligarchenstreit
Archäologisches
Museum Olympia
Westgiebel des Zeustempels(Kampf
der Lapithen und Kentauren)
Die stark in die Kritik
geratene griechische Politik liegt seit Jahrzehnten hauptsächlich in den Händen
dreier Familien-Clans. So stehen nun Nachkommen derjenigen Politiker an der
Macht, die den Niedergang des Landes über Jahre hinweg mitverantwortet haben.
Mit dem Sparbeschluss von
Athen haben die Euro-Staaten Zeit gewonnen. Aber die Griechen werden damit nur
schwer auf die Beine kommen: Drei Familien haben das Land ruiniert…………………
Denn in den vergangenen Jahrzehnten hat eine Elite, deren Kern die
Familien Papandreou, Karamanlis und Mitsotakis bildeten, eine
Klientelwirtschaft errichtet. Diese Elite hat Milliarden ausgeschüttet, die der
Staat nicht hatte. Die Clan-Oberhäupter beglückten Freunde und Familie mit
Wohlstand auf Pump. Sie blähten den Staatsapparat auf, damit jeder mal drankam,
und schufen auf diese Weise ein Bürokratie-Monster.
Es ging beim Geschäft der Parteien immer eher um Gefälligkeiten als um
Politik. Wer öffentliches Geld verschenken konnte, kaufte sich Freunde und Wähler,
die der Partei etwas schuldig waren - und zugleich der Familie, die sie
beherrschte. So entstand Griechenlands Feudal-Demokratie. Die Generationen
kommen und gehen, die Namen derer da oben bleiben immer dieselben: Papandreou
und Karamanlis und Karamanlis und Papandreou, dazwischen mal Mitsotakis. In
keiner europäischen Demokratie hat es dergleichen je gegeben……………..
Und die Parteifürsten gewöhnten ihr Volk daran, über die eigenen
Verhältnisse zu leben. Griechenland ist ein armes Land am Rande der Union, elf
Millionen Einwohner, es gibt Olivenbäume, blauen Himmel und Strand. Sonst
wenig. Jeder vierte Beschäftigte arbeitet inzwischen für den Staat. Der Staat
ist die Quelle, jeder will sie anzapfen………..
Und weil die Parteien den Staat en gros ausnahmen, griff sich auch das
Volk, was es bekommen konnte. Die Reichen hinterzogen Steuern in
Milliardenhöhe, die Armen schlugen sich mit Schwarzarbeit durch, Beamte ließen
sich schmieren.
FOTOS UND Collage:
D.H.G. Oligarchenstreit und Marionettenwahl
Männliche
Terracotta-Puppen ( 200 n.Chr.) evtl. Spielzeug
Oligarchenstreit und ein vorläufiges Ende
And the Winner is:
PAPADEMOS
Papademos war als früherer
Vorstand der griechischen Zentralbank in Griechenland
maßgeblich an der
Einführung des Euro 2002 beteiligt.
Zusammen mit der sozialistischen
Regierung bereitete er die Aufnahme Griechenlands
in die europäische
Währungsunion 2001 vor.
Anschließend wechselte er als
Vize-Präsident der EZB nach Frankfurt und schied nach achtjähriger
Amtszeit
2010 aus.
Später wurde bekannt, dass Griechenland über
Jahre hinweg falsche Zahlen nach Brüssel
übermittelt hatte....
Lucas Papademos hat offenbar
die größten Chancen, neuer Regierungschef Griechenlands zu werden. Der Ökonom
war von 1994 bis 2002 Direktor der Notenbank Griechenlands und danach
Vize-Präsident der Europäischen Zentralbank. Also genau in dem Zeitraum, in dem
in Griechenland die Weichen für den Euro-Beitritt gestellt wurden.
Heute weiß man: Griechenland
hat sich den Euro-Beitritt unter falschen Voraussetzungen erschlichen. Die
Bücher waren geschönt und Athen schickte jahrelang gefälschte Zahlen nach
Brüssel und an das Europäische Statistikamt Eurostat. Dass dies alles der
amtierende Notenbankpräsident und hoch angesehene Ökonom Papademos nicht
gewusst haben soll, scheint ausgeschlossen.
Schaut man sich die neue
griechische Übergangsregierung näher an, so sollen ausgerechnet diejenigen das
Land aus der Krise führen, die für das finanzielle und wirtschaftspolitische Desaster
verantwortlich sind. Die Griechen sind es gewohnt, dass Politiker vor den
Wahlen alles versprechen und danach nichts mehr halten.
They set a fox to keep the geese.
Einen Herakles braucht das Land, um u.a. die Augias-Ställe der griechischen Dynastien
auszumisten.
Augias-Metope vom Zeustempel in Olympia
Die Oligarchie bei Platon
(427–347 v. Chr.)
ist die gesetzlose Herrschaft der Reichen, die nur an ihrem Eigennutz
interessiert sind.
Sie fällt wie die Aristokratie unter die Herrschaft der Wenigen, wobei die Aristokratie als gesetzmäßige, am Gemeinwohl ausgerichtete Herrschaft gilt. Diese Idee wurde zunächst von seinem Schüler Aristoteles (384–324 v. Chr.)… weiterentwickelt. Grundsätzlich bestand in der antiken Staatstheorie seit Platon die Idee, dass jede am Gemeinwohl orientierte Herrschaftsform (Monarchie (auch: Basileia), Aristokratie, Demokratie) ein entartetes, nur an den Interessen der Herrschenden orientiertes Gegenstück hat (Tyrannis, Oligarchie, Ochlokratie). |
Nie
wird unsere Stadt vergehn nach der Fügung der Götter,
nach
der Seligen Wunsch oder dem Schicksal des Zeus,
weil
fürsorgenden Sinns ihre Hände über uns breitet
Pallas
Athene, des Zeus stolzes, erhabenes Kind;
Aber
die Bürger selber aus Unverstand drohen die
große
Stadt
zu verderben, durch Geld und seine Lockung verführt,
und der
rechtlose Sinn der Lenker
des Volkes.
Schon
stehen viele Sorgen bereits, die sich ihr Übermut schuf.
Denn
sie verstehn nicht die Sattheit zu bändigen, nicht was sich bietet
wahrzunehmen
beim Mahl, fröhlich und fein und für sich…
.ungerechter Erwerb hat ihnen Reichtum verschafft..
weder
heil’gen Besitz noch das gemeindliche Gut
schonen
sie, sondern sie stehlen und raffen von überall alles,
denn
sie missachten dreist Dikes erhabnes Gesetz,
Dikes,
die schweigend begreift was geschieht und was früher geschehn ist,
und die
gewisslich einmal kommen wird, strafend die Schuld.
Unentrinnbar
naht schon die Wunde der ganzen Gemeinde.
schlimmer
Knechtschaft verfällt rasch eine jegliche Stadt
welche
Entzweiung im Innern des Volkes und schlafenden Krieg weckt,
der
dann grausam so viel blühende Leben zerstört.
Denn
von Feinden wird schnell eine schöne Gemeinde zerrieben
Solche
Leiden gehen um im Lande selber; doch viele
von den
Armen, verkauft, ziehn in die Fremde hinaus
ihre
Heimat verlassend, in schmähliche Fesseln geschlagen.
Solcher
Art kommt das Unglück des Volks in das Haus eines jeden,
und die
Tore des Hofs halten es nicht mehr zurück;
über
die höchsten Zäune hinüber springt es, und findet
sicherlich
jeden, auch den der sich im Innern verkriecht.
Meine
Seele befiehlt mir, das Volk von Athen zu belehren,
dass
Unordnung sehr viel Übel dem Staat beschert,
Ordnung
dagegen zeigt alles gar wohl bestellt, macht es gefüge,
schlägt
in Fesseln den Mann welcher das Recht übertritt,
glättet
das Raue, beschwichtigt die Sattheit und stumpft Überhebung,
lässt
die Verblendung, die hoch wuchert, verdorrn und vergehn,
richtet
gerade verbogenes Recht, und die Taten des Hochmuts
sänftigt
sie, unterdrückt Taten des streitenden Zwists,
unterdrückt
auch den Groll des garstigen Zankes. Wo sie ist,
wird
bei den Menschen gleich alles gefüge und klar.
Eunomia-Elegie
Solons
"Der athenische
Staatsmann und Dichter Solon (640-560) zählt zu den herausragenden
Persönlichkeiten der griechischen Antike. Solon ist darüber hinaus ein Mann
von weltgeschichtlicher Bedeutung: Mit seinem Reformwerk hat er einen
Meilenstein in der Verfassung der Griechen und im politischen Denken Europas
gesetzt. Bereits im 4. Jahrhundert v. Chr. galt Solon als
„Verfassungsstifter“ und Begründer der Demokratie."
Dem "Recht des Stärkeren" setzte Solon die "Stärke des Rechts" entgegen - die "gute Ordnung" (Eunomia). |
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