Tuesday, May 15, 2012

MONS SANCTUS


MONS SANCTUS

 Der Heilige Berg 
Bayerns


ANDECHS






Foto : D.H.G.  Andechser Wallfahrtskirche

 Fotos : D.H.G.   durch das Kiental zum Kloster Andechs


  Fotos : D.H.G.   durch das Kiental zum Kloster Andechs


  Foto : D.H.G.   durch das Kiental zum Kloster Andechs

  Foto : D.H.G.   durch das Kiental zum Kloster Andechs





 Foto : D.H.G.   durch das Kiental zum Kloster Andechs



  Foto : D.H.G.   durch das Kiental zum Kloster Andechs

  Foto : D.H.G.   durch das Kiental zum Kloster Andechs

  Foto : D.H.G.   durch das Kiental zum Kloster Andechs
Wegkreuz


  Foto : D.H.G.   durch das Kiental zum Kloster Andechs



  Foto : D.H.G.    Kloster Andechs/ Sonnenuhr

  Foto : D.H.G.   Kastanien im Biergarten von  Kloster Andechs



 Foto : D.H.G.   Blick vom Kloster Andechs auf das Umland 








Die Berge Gottes


Psalm 121, 1.
Ich hebe meine Augen  auf zu den Bergen
von welchen mir Hilfe kommt.



Ihr Berge der Erde,
Altäre des Höchsten,
Dampfend am Morgen
Von des Nebels silbernem Opferrauch,
Glimmend am Abend
Von des Spätrots purpurner Aschenglut,
Seid mir fröhlich gegrüßt
Und dankbar gesegnet
Jetzt und immer!

Wie oft, wie oft am schwülen Tag
Aus des Tales Dampf,
Aus des Marktes Gewühl
Schwang sehnend im Flug  mein Blick sich empor
Zu euren sonnigen Gipfeln!
Wie oft, wie oft am stilleren Abend
Nach des Tages Last und Hitze
Geflügelten Schrittes noch eilt ich hinauf
Euren luftigen Warten zu,
Die Stirne zu kühlen
Im reineren Äther,
Die Brust  zu baden
Im Abendrote,
Die Seele  zu tauchen
Ins Himmelslicht!

Heilige Stille
Wohnet auf Bergen:
Fernab verklingt des Tales Lärm;
Des Erdenjubels wilder Schrei
Und der kreischende Jammer der Welt
-- Beides klingt nur gedämpft herauf:
Was aber des Wanderers Ohr vernimmt,
Das ist ein frommer Glockenton
Oder der Winde leiser Geistersang
Und wehender Tannen
Melodisches Rauschen.

Heilige Stille,
Wie hab ich dich oft gesucht,
Friede des Himmels,
Wie oft dich gefunden
Auf einsamen Pfaden der Berge!
Da legte sich der Leidenschaften  Flut,
Da stillte sich der Sorgen trübes Meer,
Da fand ich wieder,
Was ich drunten verloren,
Meinen Gott und mich,
Und wenn der goldne Vollmond
Friedlich emporglänzt am schwarzen Tannenwald,
Dann stieg ich hernieder zur dunklen Hütte,
Frömmer als ich hinaufgegangen,
Still in der Seele,
Versöhnt mit Gott.

Himmlische Lüfte
Wehen auf Bergen;
Der Sümpfe Dunst und der Städte Qualm,
Brütend liegt er über dem Tal;
Aber da droben im kristallenen Äther
Wird weiter die Brust und heller der Blick.
Durstig trink ich der reinen Lüfte
Stärkenden Balsam,
Und der Erdenklos des müden Leibes
Spürt frisch des Schöpfers
Belebenden Hauch.

Herrliche Weiten
Tun von Bergen sich auf
Dem staunenden Blick:
Ruhig überschau ich des Tals
Verschlungene Pfade,
Winzig erscheint, was drunten so groß,
Garten und Feld, Haus und Hof,
Und der Menschlein wimmelndes
Ameisengeschlecht;
In blauen Fernen,
Wie auf breiten Flügeln der Kranich  schwebt,
Schwingt sich entfesselt der sehnende Blick,
Und schwindelnd verliert sich
In des Himmels azurne Tiefen
Dem Adler  nach, der zur Sonne  fleut,
Sinn und Gedanke.

Würzige Kräuter
Wachsen auf Bergen
Und Bäume,
Die Menschenhand nicht pflanzt noch pflegt,
Vom Tau des Himmels nur getränkt,
Gewärmt von Gottes  Sonne nur
Und großgewiegt von seinem Sturm.
Da glüht aus grauem Gestein
Der Felsennelke purpurner Stern,
Da duftet im goldbraunen Moss
Des Heidekrautes lieblich Gewürz,
Da schlägt in die Felsenspalte tief
Die knorrige Eiche das Wurzelgeflecht,
Und schlank und hoch
Wiegst du im himmlischen Blau,
O Zeder des Nordens,
Edler Tanne, dein dunkles Haupt!

Oft auch auf Bergen sprosste mir im Geist
Ein edleres Gefühl
Und ein Entschluss, der nicht von der Erde,
Und reich und froh trug ich heim
In der Hand den duftenden Blumenstrauß,
Aber im Busen den köstlichen Fund
Himmlischer Gedanken.

Seid froh mir gegrüßt
Und dankbar gesegnet jetzt und immer,
Ihr Berge der Erde! –
Aber höher empor, o Pilgrim,
Höher schwinge den sehnenden Blick,
Höher wage den pilgernden Schritt!

Kennst du sie, die heiligen Berge,
Die  B e r g e s  G o t t e s ,
Von dannen Hilfe kommt
Ins irdische Jammertal?
Kennst du sie, die leuchtenden Zinnen der Erde,
Die nachbarlich oft
Himmlische Gäste betraten,
Denen der Ewige selber,
Wandelnd unter den Menschen,
Heilige Fußstapfen eingedrückt?
Kennst du sie, der Weltgeschichte
Riesige Marksteine,
Daran sich scheiden
Die Grenzen der Zeiten,
Die Berge der Erlösung:
Sinai und Golgatha,
Horeb und Tabor
Und der andern Höhe heilige Kette,
Die herniederleuchtet in die Nacht der Welt,
Fortglühend im Nachglanz heiliger Vorzeit,
Wie spät noch durch graue Dämmerstunden
In rosigem Feuer die Alpen glühn?

Dorthin, mein Pilger, die sehnenden Blicke,
Dorthin aus dem Tale die wallenden Schritte;
Dorthin umsäuselt dich heilige Stille,
Dort umwehen dich himmlische Lüfte,
Dort eröffnen sich Ewigkeitswelten,
Und die Zedern Gottes duften dort,
Der ewigen Wahrheit
Immergrüne Gedanken.

Dorthin lass uns zusammenwallen im Geist,
Und wie Moses am Horeb, zeuch aus die Schuhe,
Denn der Ort, da du stehest, ist heiliges Land,
Und wie Elias betend verhülle dein Antlitz,
Denn der Herr wandelt vorüber
Im Abendhauch.


Karl Gerok, 1856







Foto : D.H.G.  Andechser Wallfahrtskirche
  
Foto : D.H.G.  Andechser Wallfahrtskirche
Foto : D.H.G.  Andechser Wallfahrtskirche
Foto : D.H.G.  Andechser Wallfahrtskirche
Foto : D.H.G.  Andechser Wallfahrtskirche
Foto : D.H.G.  Andechser Wallfahrtskirche
Foto : D.H.G.  Andechser Wallfahrtskirche
Foto : D.H.G.  Andechser Wallfahrtskirche
Foto : D.H.G.  Andechser Wallfahrtskirche
Fotos : D.H.G.  Andechser Wallfahrtskirche
 Foto : D.H.G.  Andechser Wallfahrtskirche






DIE ANDECHSER WALLFAHRTSKIRCHE

Weithin sichtbar erhebt sich die Andechser Wallfahrtskirche mit ihrem charakteristischen Zwiebelturm auf dem höchsten Punkt des „Heiligen Berges“ über 700 Meter über dem Meeresspiegel.


Sie ist in der Tradition der hier vormals residierenden Grafen von Andechs – Meranien dem heiligen Nikolaus von Myra und der heiligen Elisabeth von Thüringen geweiht.
Die Ursprünge für diese Patrozinium gehen wohl bis in die Zeit der Andechser Grafen zurück, denn schon um 1130 war die Nikolauskapelle der Andechser Burg Ziel von Pilgern und Wallfahrern. Hier wurden aller Wahrscheinlichkeit nach die wertvolle Reliquiensammlung der Andechser Grafen aufbewahrt.
Um eine Umrundung durch die Pilger zu ermöglichen, ist die Wallfahrtskirche vom Klostergeviert durch einen schmalen Hof, den so genannten Pfortenhof, getrennt, über dessen Zufahrt die kuppelartig bekrönte Abts- oder Prälatenkapelle thront. Über eine schmale Terrasse, die im Westen der Kirche vorgelagert ist, und durch einen bogenförmigen Umgang an der Nordwestecke gelangten die Wallfahrer in den Pfortenhof und von dort aus durch den Äußeren Hof im Osten zurück in den Fronhof im Süden, wo heute der Haupteingang der Wallfahrtkirche liegt.




  
Foto : D.H.G.  Andechser Wallfahrtskirche


Foto : D.H.G.  Andechser Wallfahrtskirche

Zur Verehrung der heiligen Frauen aus dem Hause Andechs
St. Elisabeth, St. Hedwig, Beata Mechtildis von Diessen

 Foto : D.H.G.  Andechser Wallfahrtskirche



Foto : D.H.G.  Andechser Wallfahrtskirche

  Foto : D.H.G.  Andechser Bräustüberl

Das Kloster Andechs, von weither sichtbar auf dem Heiligen Berg über dem Ostufer des Ammersees gelegen, ist der älteste Wallfahrtsort Bayerns und seit 1850 Wirtschaftsgut der Benediktinerabtei Sankt Bonifaz in München.




Foto : D.H.G.  Andechser Wallfahrtskirche

Foto : D.H.G.  Andechser Wallfahrtskirche




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