zeitlose erkenntnisse
Foto: D.H.G. Heinrich Heine-Denkmal in Hamburg
(Waldemar Otto)
Foto: D.H.G. Heinrich Heine-Denkmal in Hamburg
Bücherverbrennung durch Nationalsozialisten
Wie vernünftige Leute oft sehr dumm sind, so
sind die Dummen manchmal sehr gescheit.
*
Neben jeder Krippe, worin ein Heiland, eine
welterlösende Idee den Tag erblickt,
steht auch der Ochse, der ruhig frisst.
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Geldwechsler, Bankiers hast du sogar mit der
Peitsche gejagt aus dem Tempel –
unglücklicher Schwärmer, jetzt hängst du am
Kreuz als warnendes Exempel.
Foto: D.H.G. Heinrich Heine-Denkmal in Hamburg
Foto: D.H.G. Heinrich Heine-Denkmal in Hamburg
Foto: D.H.G. Heinrich Heine-Denkmal in Hamburg
Armut ist das Los der großen Menschheitshelfer.
*
Denk ich an Deutschland in der Nacht,
dann bin ich um den Schlaf gebracht.
dann bin ich um den Schlaf gebracht.
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Die Kunst des schönen Gebens wird in unserer Zeit immer seltener,
in demselben Maße, wie die Kunst
des plumpen Nehmens, des rohen Zugreifens
täglich allgemeiner gedeiht.
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Advokaten, die Bratenwender der Gesetze, die so lange die Gesetze wenden
und anwenden, bis ein
Braten für sie abfällt.
Foto: D.H.G. Heinrich Heine-Denkmal in Hamburg
*
Wieviel höher steht die Frau bei Moses als bei
den anderen Orientalen, noch auf den heutigen Tag
bei den Mahometanern, diese
sagen bestimmt, daß die Frau nicht einmal ins Paradies kommt.
Mahomet hat sie
davon ausgeschlossen. Glaubte er etwa, daß das Paradies kein Paradies mehr sei,
wenn jeder seine Frau dort wiederträfe?
*
Wir glauben nicht mehr an die Wunderkraft des Blutes, weder an das Blut des
Edelmannes, noch
eines Gottes, und die große Menge glaubt nur an Geld. Besteht
nun die heutige Religion in der
Geldwerdung Gottes oder in der Gottwerdung des
Geldes?
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Wüsste ich nicht, dass die Treue so alt ist wie
die Welt, so würde ich glauben, ein deutsches Herz
die Welt, so würde ich glauben, ein deutsches Herz
habe sie erfunden.
Foto: D.H.G. Hamburger Rathaus
Leider hängt die öffentliche Meinung mehr als
man glaubt von den Journalen ab.
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Franzosen und Russen gehört das Land. Das Meer gehört den Briten. Wir aber
besitzen im Luftreich
des Traums die Herrschaft unbestritten.
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Verfolgung der Andersdenkenden ist überall das
Monopol der Geistlichkeit
Foto: D.H.G. Hamburger Rathaus
Libertatem quam peperere maiores
digne studeat servare posteritas
Die Freiheit,
die errungen die Alten, möge die Nachwelt würdig erhalten
( über dem Portal des Hamburger Rathauses angebracht )
Foto: D.H.G. Hamburger Rathaus / Portal
Ich hätte viel zu tun, wenn ich mit einer
Fliegenklatsche hinter jeder Lüge einherlaufen
müsste, welche, ausgebrütet von
der Rachsucht, durch den leidigen Neid expediert wird
an die Confratres
der
Mittelmäßigkeit,
die überall engverbrüdert sind im Geheimkampf gegen den
Genius.
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Es ist erstaunlich, wie in so kleinen Köpfchen
eine solche Masse von Unwissenheit stecken kann.
HEINRICH HEINE
Foto: D.H.G. Hamburger Szenario / Neue Philharmonie
Bearbeitung von D.H.G.
Heinrich Heine nach Oppenheim, Heinrich Heine 1831
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