Gottes Nähe
Foto: D.H.G. Chiemsee im September
Allgegenwart
Gleich wie das Eine große Licht,
Der Urquell alles Guten,
Sich hell in tausend Strahlen bricht,
Das Weltall zu durchfluten;
Und wie der Farben bunte Pracht,
Das Dunkle wie das Helle,
Das deine Sinne trunken macht,
Nur eines Stromes Welle;
Foto: D.H.G. Chiemsee im September
Der alles hält umschlossen,
Mit Schöpferdrang, mit Liebeshauch
Weit durch das All ergossen.
Foto: D.H.G. Chiemsee im September/Schloss Herrenchiemsee
Rings durch das Weltgetriebe,
Von seiner Allmacht eine Spur,
Ein Denkmal seiner Liebe.
Foto: D.H.G. Chiemsee im September/Herrenchiemsee/ Schlosspark
Aus hunderttausend Pforten,
Sein tiefster Grund liegt aufgetan
In Werken und in Worten.
So fühle nun mit ihm dich eins
Und eins mit allem Leben,
So wirst du in der Flut des Seins
Als Tropfen gern verschweben.
Foto: D.H.G. Chiemsee im September/ Augustiner Chorherrenstift / Kaisersaal
Erblickst du Gottes Zeichen.
In jeder Seele nah und fern
Erkennst du deinesgleichen.
Foto: D.H.G. Chiemsee im September/ Schloss Herrenchiemsee / Park
In innigstem Vereine
Umschlossen hält jedwedes Ding,
Das Große wie das Kleine:
So halte du in Liebe auch
Den Himmel wie die Erde,
Dass deines Atems schwacher Hauch
Ein Sturmwind Gottes werde:
Foto: D.H.G. Chiemsee im September/ Fraueninsel
Der Liebe zu entzünden,
Und laut durch Taten ringsumher
Den Ew'gen zu verkünden!
R. E. Prutz
Foto: D.H.G. Chiemsee im September/Fraueninsel
Foto: D.H.G. Chiemsee im September/Herrenchiemsee / Kirche St. Maria
Rings um mich ist Stille,
Die zur Andacht weiht —
Betende Gefühle
Werden Seligkeit.
Allem Erdenwehe
Ist der Geist entrückt.
Wenn ihn Gottes Nähe
Grenzenlos entzückt.
Fliehet ihr gemeinen
Sorgen meine Brust,
Dass ich nur der einen
Sehnsucht mir bewusst:
Nimmermehr geschieden
Gott! von Dir zu sein;
Denn ich komm' zum Frieden
Nur durch Dich allein.
Lass mir nicht entziehen
Den erwählten Teil:
Ob ich mit Marien
Dir zu Füßen weil',
Ganz versenkt in Liebe —
Ob auf Dein Gebot
Martha's Pflicht ich übe,
Eines nur ist not:
Freudig zu genießen
Deine Gegenwart,
Die sich dem Gewissen
Dass ich Geist und Sinne
Deinem Dienste weih',
Deine Huld gewinne,
Dein auf ewig sei.
M.A. Ungewitter
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