Monday, August 31, 2009

Entwicklungshilfe - Dead Aid




Eine Anklage gegen die Entwicklungshilfeindustrie.

Die westliche Entwicklungshilfe für Afrika trägt entscheidend zur gegenwärtigen Misere auf dem Kontinent bei.

Zu diesem Schluss kommt die sambische Ökonomin Dambisa Moyo in ihrem Buch "Dead Aid". Ihre Streitschrift ist eine Abrechnung mit den Hilfsprogrammen der vergangenen 60 Jahre und eine Aufforderung an korrupte Politiker, endlich für ein wirtschaftsfreundliches Umfeld in Afrika zu sorgen.

http://mobil.handelsblatt.com/politik/2444919







Dambisa Moyo, die Tochter eines sambischen Anti-Korruptionsaktivisten und einer sambischen Bankerin ist vor allem darüber verärgert, wie wenig Afrika selber zu Wort kommt, obwohl der Kontinent im Mittelpunkt der Debatte steht. Sie ist davon überzeugt, dass die westliche Hilfe nicht nur spektakulär fehlgeschlagen ist, sondern entscheidend zur gegenwärtigen Misere in Afrika beiträgt: Hilfsgelder verdrängen ihrer Ansicht nach oftmals die viel wichtigeren Privatinvestitionen, führen zu Marktverzerrungen, fördern Korruption und unterhöhlen damit den Aufbau rechtstaatlicher Institutionen. Bereits jetzt seien die von der oft ungezielten Hilfe ausgelösten Probleme derart bedrohlich, dass sich die Lage erst nach der Demontage des gesamten Systems verbessern könne. Wenn man Afrikas korrupten Machthabern die baldige Sperrung der „Hilfsgelder“ androhen würde, wären sie gezwungen alternative Finanzquellen zu suchen und ein wirtschaftsfreundlicheres Umfeld zu schaffen.

http://www.handelsblatt.com/politik/nachrichten/dambisa-moyo-querdenkerin-mit-klaren-worten;2444919

http://www.cicero.de/97.php?ress_id=6&item=3903






Collage: D.H.G.

Neues Gesicht Afrikas
Dambisa Moyo



Die New York Times nannte Moyo eine »Anti-Bono«, weil sie sich unter anderem kritisch mit dem Afrika-Engagement von Stars wie U2-Sänger Bono und Bob Geldof auseinandersetzte. Sie seien nicht legitimiert und überzeichneten die Probleme Afrikas. Dambisa Moyo hat eine beeindruckende Sammlung akademischer Titel zusammengetragen:(Bachelor of Arts in Chemie/Lusaka; Studium der Finanzwissenschaften in Washington; Beraterin der Weltbank; Master an der Kennedy School of Government in Harvard; Studium der Ökonomie und Promotion in Oxford;)

Dambisa Moyo fordert etwa eine stärkere Kreditvergabe an Kleinunternehmer und die Bereitstellung von mehr Wagniskapital. Wenn dies geschehe, erhielten Afrikas Regierungen auch mehr Privatgelder - und könnten damit ihre eklatante Abhängigkeit von staatlicher Entwicklungshilfe vermindern. „ Afrika muss ganz neue Wege beschreiten!“

Der eigentliche Skandal ist Moyos Ansicht nach, dass Afrika sich inzwischen derart an diese Hilfe von außen gewöhnt hat - und Mahnungen zu einer Kursänderung als moralisch verwerflich abgetan werden.

Der frühere Uno-Generalsekretär Kofi Annan lobte das Werk als "überzeugende Studie für eine neue Ausrichtung Afrikas".

Dambisa Moyo ist wahrlich nicht die erste Ökonomin, die die negativen Folgen internationaler Entwicklungshilfe geißelt, aber sie ist die erste schwarzafrikanische Fachfrau, die das im Westen kompromisslos vertritt. Ihr Buch hat sie dem englischen Wirtschaftswissenschaftler Peter Bauer gewidmet, der schon in den sechziger Jahren die riesigen Transferleistungen als Fehler bezeichnete.

William Easterley und Paul Collier (Moyos Lehrer in Harvard und Oxford) ebenso wie der afrikanische Ökonom James Shikwati oder der peruanische Ökonom Hernando de Soto plädieren für ein Ende der Hilfe, weil sie Korruption fördere und Eigeninitiative verhindere.

„Hilfe ist wie Öl. Sie erlaubt mächtigen Eliten, öffentliche Einnahmen zu veruntreuen.“

Paul Collier

„Hilfe ist nicht dafür gedacht, dass sich die Menschen im Westen besser fühlen, sondern dass sie der Entwicklung dienen muss.“

Dambisa Moyo

Was Dambisa Moyo umtreibt, sind die schlimmen Folgen des Gutgemeinten.

50 Jahre nach der Befreiung und nach mehr als zwei Billionen Dollar Entwicklungshilfe steht Afrika schlechter da als je zuvor. Warum, fragt Moyo, quälen sich die Subsaharaländer in einem nimmer enden wollenden Kreislauf von Korruption, Krankheiten, Armut und Abhängigkeit? Gerade wegen all der Hilfe! »Hilfe war und ist weiterhin und durch und durch ein politisches, ökonomisches und humanitäres Desaster für die meisten Entwicklungsländer.«



http://www.africansuccess.org/visuFiche.php?id=746&lang=en

"Die beste Zeit, einen Baum zu pflanzen, ist vor 20 Jahren; die nächstbeste ist jetzt."

Dambisa Moyo




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