Pfingstgeist
"Hagia Sophia" in Istanbul
Ἅγια Σοφία „heilige Weisheit“ (griechisch)
Aya Sofya oder Ayasofya ( türkisch)
537 n.Chr. eingeweiht,
Hauptkirche des Byzantinischen Reiches und religiöser Mittelpunkt der Orthodoxie,
1453 nach der Eroberung von Byzanz durch die Osmanen zur Moschee,
1934 von Atatürk zum Museum erklärt
Foto: D.H.G.
Hagia Sophia/ Istanbul / eine der acht runden Holztafeln, die auf einem grünen Grund in goldener Schrift die Namen Allah, Mohammed, der vier Kalifen (Ali, Osman, Ebu Bekir, Ömer) sowie die beiden Söhne des Kalifen Alis (Hasan und Hüseyin)zeigen
Foto: D.H.G.
Hagia Sophia / Istanbul / Seit 16 Jahren bestehender Gerüstaufbau im Innenraum
für Restaurierungen
geplanter Abbau im Rahmen der Vorbereitungen für die Kulturhauptstadt 2010
Foto: D.H.G. Hagia Sophia / Istanbul
Hagia Sophia/ Istanbul/ Wegen ihrer immensen, nahezu schwerelos über dem freien Hauptraum schwebenden Kuppel galt sie in der Spätantike als achtes Weltwunder. Ein Jahrtausend lang war sie die mit Abstand größte Kirche der Christenheit.
Fotos: D.H.G.
Foto: D.H.G. Hagia Sophia / Istanbul
"Sendest Du Deinen Geist aus, so werden sie alle erschaffen, und Du erneuerst das Antlitz der Erde" –
"Emitte spiritum tuum, et creabuntur, et renovabis faciem terrae“ (Psalm 104, 30).
http://www.cibedo.de/kirche_islam.html
Foto: D.H.G. Hagia Sophia / Istanbul/ Mosaik mit dem Erzengel Gabriel
Pfingsten
………………….“Wir glauben an den Heiligen Geist“, heißt es im Glaubensbekenntnis. Doch was hat dieses Bekenntnis für eine Bedeutung?
Lukas beschreibt das Pfingst-Ereignis in der Apostelgeschichte im zweiten Kapitel: «Da kam plötzlich vom Himmel her ein Brausen, wie wenn ein heftiger Sturm daher fährt, und erfüllte das ganze Haus, in dem sie (die Jünger) waren. Und es erschienen ihnen Zungen wie von Feuer, die sich verteilten; auf jeden von ihnen ließ sich eine nieder. Alle wurden mit dem Heiligen Geist erfüllt und begannen in fremden Sprachen zu reden, wie es der Geist ihnen eingab.» In Jerusalem lockt dieses seltsame Ereignis eine neugierige Menschenmenge an, Juden aus allen möglichen Landesteilen, viele aus der Diaspora, darunter Ägypter, Römer, Kreter oder Araber, geraten «außer sich vor Staunen», denn jeder hört die Jünger plötzlich in seiner Muttersprache reden, versteht auf wundersame Weise, was gesprochen wird. Pfingsten als Wunder Grenzen überschreitenden Verstehens.
Das erinnert an eine ganz andere biblische Erzählung, auf die sich der Autor der Apostelgeschichte bezieht: die Geschichte vom Turmbau zu Babel. Die Erzählung aus der Genesis ist die Ursprungserzählung der Sprachenverwirrung, die Geschichte vom Scheitern der Verständigung untereinander. Babel ist seitdem das Symbol für die Hybris des Menschen, der meint, aus eigener Kraft den Himmel berühren zu können, gottg
leich zu werden. Die Rechnung dieses Bauprojekts ging nicht auf, der Turm blieb unvollendet; denn Gott machte aus der einen gemeinsamen Sprache eine verwirrende Sprachenvielfalt und zerstörte somit den paradiesischen Zustand der Einheit, der einen Sprache aller Menschen: «Darum nannte man die Stadt Babel (Wirrsal), denn dort hat der Herr die Sprache aller Welt verwirrt, und von dort aus hat er die Menschen über die ganze Erde zerstreut.»
Die Erzählung vom Pfingstereignis ist die Anti-Geschichte zum Turmbau zu Babel, ein Wunder der Verständigung, nicht der Verwirrung, der Einheit trotz Vielfalt, der Sammlung anstelle der Zerstreuung.
Und dieses Wunder benutzt ein Vehikel: den Heiligen Geist. Dieser Geist begegnet dem Leser der Bibel beim Pfingstereignis nicht das erste Mal, vielmehr ist er ein alter Bekannter aus dem Ersten Testament.
Der Geist Gottes - hebräisch „ruach“, griechisch „pneuma“ - durchzieht di
e Schriften des Alten Testaments. Er ist das Gegenteil von Statik, seiner wird man nicht habhaft, er ist eine dynamisch-explosive Kraft, das Moment der Bewegung selbst. Er ist Wind, Hauch und Atem, also das Zeichen für Leben schlechthin, aber auch für Sprache und Denken, das im Hebräischen im Herzen, nicht im Kopf, seinen Sitz hat.
Dieser Geist kommt nun zu Pfingsten herab auf die Jünger. Er ermöglicht Einheit und Verstehen und hebt unter diesen Vorzeichen die Kirche aus der Taufe.
Die Kirche nimmt als Anti-Babel ihren Anfang mittels einer plötzlichen, sinnlich erlebten Geist-Erfahrung der Jünger, die alle überrascht. Von diesem Moment an versteht sich die Schar der Jünger als Gottesvolk, der Geist schafft eine lebendige Beziehung zu Jesus. Er wird sozusagen zum Link zwischen Gott, seinem Sohn und der Erde, der Kirche.
Obwohl die Jünger also den Geist empfingen, Babel gibt es immer noch. Man muss nicht einmal lange suchen. Babel ist überall dort, wo Sprache versagt, also nicht der Verständigung dient, sondern Verwirrung, Unheil und Leid stiftet, bis zum Äußersten, wenn statt
Zungen Waffen sprechen. Der Geist scheint ein schwieriger Gast zu sein. „Ihn zwingen wir nicht durch unsere Taten herab, ihn kann nicht zwingen der Verzweiflungsschrei unserer Not. Er ist, er bleibt immer und in jedem Augenblick das freie Geschenk von oben“, sagte der Theologe Karl Rahner. Dass dieses Geschenk trotz aller Sprachverwirrung kein leeres Versprechen ist, das ist die Botschaft des schwierigen Festes Pfingsten.
Katharina Klöcker
http://www.katholische-kirche.de/21619.html
Foto: D.H.G. Hagia Sophia / Istanbul / Sonderloge für den Sultan
Foto: D.H.G. Hagia Sophia / Istanbul
Hagia Sophia / Istanbul/ Maria mit dem Kind /
Ausschnitt aus einem Mosaik in der Südgalerie
Foto: D.H.G. Hagia Sophia / Istanbul/ Mosaik aus dem 11. Jh. /
Jesus zwischen Konstantinos IX. und seiner Frau
Foto: D.H.G. Hagia Sophia / Istanbul/ Mosaik aus dem 12. Jh. /
Jesus zwischen Maria und Johannes dem Täufer
Foto: D.H.G. Hagia Sophia / Istanbul / Mihrāb ( islamische Gebetsnische)
Foto: D.H.G. Hagia Sophia / Istanbul/ Mosaikbild in der Apsiskuppel ( 9.Jahrhundert) /
Maria mit dem Christuskind - daneben der Erzengel Gabriel
Foto: D.H.G. Hagia Sophia/ Istanbul/
Symbolträchtige Kunst im Raum :
Göttliche Weisheit
als Geschenk von oben...
veni, sancte spiritus...
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