Monday, June 28, 2010

Forschungs-Exodus

Das rohstoffarme Deutschland lebt von seinem Technologievorsprung und gutausgebildetem Humankapital. Da wirkt es alarmierend, wenn sich die Forschung allmählich ins Ausland verlagert.



Foto: D.H.G. Hafen von Ägina / Griechenland/ Ablegen bei stürmischem Wetter


Deutsche Unternehmen stecken einer Studie zufolge mehr Geld in die Forschung und Entwicklung (FuE) im Ausland als noch vor ein paar Jahren. 2001 gaben sie dort bereits mit 11,6 Milliarden Euro mehr als 36 Prozent ihrer gesamten Forschungsetats aus - 1999 war es erst gut ein Viertel, heißt es in der am Montag veröffentlichten Untersuchung des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW).


Noch sind die Forschungszentren großer Unternehmen auf die Industrieländer konzentriert. Doch die Verlagerung von Entwicklungskapazitäten vor allem nach Asien wird in Zukunft weiter zunehmen. Für wichtige Industriebranchen wie Chemie und Automobil ist Fernost bereits der weltgrößte Absatzmarkt.




Foto: D.H.G. Hafen von Ägina / Griechenland /

Das Schiff nimmt Fahrt auf!


Mit dem Ausbau in den Wachstumsregionen rücken die Hersteller ihre Entwicklung näher an die lokalen Kundenbedürfnisse. Und sie treffen in den Ländern auf eine rasant steigende Zahl gut ausgebildeter Fachkräfte: Chinas Unis bilden pro Jahr beispielsweise 400 000 Ingenieure aus - zehnmal mehr als Deutschlands Hochschulen.



Foto: D.H.G. vor Ägina / Griechenland

Europa fällt zurück, die Ferne lockt


Erst haben Unternehmen aus den entwickelten Volkswirtschaften Teile der Produktion verlagert, dann folgten Produktentwicklungen speziell für den chinesischen Markt und in den nächsten Jahren zunehmend auch die Grundlagenforschung. Die chinesische Wirtschaftspolitik zielt klar darauf ab, die Grundlagenforschung auszubauen, um selbst eigene Innovationen hervorbringen zu können



Foto: D.H.G. vor Ägina / Griechenland


Old Europe hat die Realitäten aus den Augen verloren, eine erstklassige Ausbildung aller ist unser wertvollster Schatz für die Verteidigung unseres Wohlstandes und damit auch der europäischen kulturellen Errungenschaften,insbesondere auch unserer Freiheit, diese Fahne sollte Europa hochhalten !


Viele Inder, die an ausländischen Universitäten studiert haben, kehren in ihr Heimatland zurück, weil sich die Chancen für eine steile berufliche Karriere verbessert haben.





Foto: D.H.G. Ägäis vor Ägina / Griechenland

Fördert die Talente, fordert die Demokratie- und Leistungsgegener, macht Banken zu dem, was sie immer schon waren, nämlich Dienstleister für die Völker, nicht ihre Herren.




Bildungsstandards steigen nicht nur in China

Auch osteuropäische, südamerikanische und nordafrikanische Länder überzeugen nicht mehr nur mit niedrigeren Produktionskosten, sondern auch mit enorm gestiegenen Bildungsstandards. Dadurch verbessert sich die Qualifikation einheimischer Arbeitskräfte nachhaltig!

Viele komplexe Konstruktionstechniken und bisherige Kernkompetenzen werden erst noch ins Ausland abwandern.




Foto: D.H.G. Ägäis vor Ägina /Griechenland

Motiviert die Fleißigen und Begabten, jeder in seinem Bereich! Aber unterstützt vor allem die intellektuell besonders begabten Schüler, befreit sie vom Mobbing durch bildungsferne und bildungsunwillige Mitschüler und durch ideologisch verblendete Lehrer! Denn der Rohstoff „Geist“ ist der wirkliche Goldschatz unseres alten Europas, insbesondere des sonst so rohstoffarmen Deutschlands. Hebt diesen Schatz und wir können den Trend zum Exodus der Forschung noch einmal umdrehen.

Sonst werden viele qualifizierte und hochqualifizierte Arbeitsplätze und damit der Mittelstand aussterben. Und wer zahlt dann noch Steuern?


Von einer Verlagerung der Forschung und Entwicklung ins Ausland mag bei Siemens denn auch niemand sprechen - zumal man hier auch noch genügend gut ausgebildete Ingenieure finde. Doch ein wenig ist Deutschland wohl auch selber schuld, wenn ein Teil der Forschung anderswo aufgebaut wird. In Sachen Forschungsförderung hinkt Deutschland vielen anderen Ländern hinterher.


Gazprom, Petrochina, Vale, Tata - diese Unternehmen haben vier Entwicklungsländer zu den BRIC-Staaten (zukünftige globale Wirtschaftsmächte) gemacht.

( Brasilien, Russland, Indien und China)


http://www.handelsblatt.com/unternehmen/strategie/wachstumsregionen-deutsche-konzerne-forschen-immer-mehr-in-der-ferne;2606006;0






Foto: D.H.G.

Stürmisches Wetter vor Ägina / Griechenland / Europa,

im Hintergrund die letzte stehengebliebene Säule des Apollontempels ( 520 vor Chr.)

http://de.wikipedia.org/wiki/Apollontempel_%28%C3%84gina%29





Die neueste Studie der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) belegt zusätzlich eindeutig: Deutschland investiert zu wenig in seine Zukunft. Ich befürchte, dass der derzeitigen Wirtschafts- und Finanzkrise

schon bald eine Bildungskrise folgt.

Deren Auswirkungen für unser Land werden noch verheerender sein als das derzeitige Konjunkturtief. Wir brauchen effektivere Schulsysteme, eine bessere Ausstattung der Hochschulen und bessere Personalschlüssel an Schulen und Hochschulen.

Mathematik, Naturwissen- und Ingenieurwissenschaften sind Grundlagendisziplinen, die wirtschaftlichen Fortschritt und internationale Wettbewerbsfähigkeit durch Forschung, Entwicklung und Innovationen ermöglichen. Ergänzt durch Soft Skills und Fremdsprachenkenntnisse geben sie Ingenieuren und Naturwissenschaftlern die notwendigen kommunikativen und gesellschaftlichen Kompetenzen und lassen sie international konkurrenzfähig bleiben.

Wir sollten konzentriert daran arbeiten, den Stellenwert von Ingenieuren in unserer Gesellschaft weiter zu fördern und auszubauen. Und wir sollten beginnen, Bildungspolitik als das zu betrachten, was sie in Wirklichkeit ist: Der wichtigste Baustein für die Sicherung der Zukunft unseres Landes
.

Die Sanierung maroder Banken und die Unterstützung alter Industriezweige bringt unser Land nicht voran – wir brauchen mehr Mittel für Schulen und Hochschulen.“

Dr. Heinrich Bökamp,

Präsident der Ingenieurekammer-Bau Nordrhein-Westfalen,

http://www.ikbaunrw-blog.de/hochschulen-und-bildung/droht-deutschland-eine-bildungskrise




Gemälde von Carl Anton J.Rottmann 1797-1850 Ägina-Apollotempel

Blick nach Westen: Aufkommendes Gewitter

http://www.staatsgalerie.de/malereiundplastik/19j_rundg.php?id=7


Die OECD hatte am 8. September 2009 ihren Bericht „Bildung auf einen Blick“ veröffentlicht. Dieser belegt erneut, dass Deutschland im Vergleich mit anderen Nationen weit unterdurchschnittliches Engagement im Bildungssektor zeigt. Bereits in den Schulen wird laut OECD zu wenig investiert. Dies wirkt sich unmittelbar auf die spätere Bildungslaufbahn der Schülerinnen und Schüler aus: Lediglich 34 Prozent nahmen im Jahr 2007 nach dem Schulabschluss ein Hochschulstudium auf. Diese Quote war in Deutschland bis 2007 rückläufig. Dies sei, so Dr. Heinrich Bökamp, in höchstem Maße besorgniserregend und beschämend für ein Land, das für sich selbst eine weltweite Spitzenposition in Wirtschaft, Forschung und Wissenschaft reklamiere. „Wir haben heute in allen Branchen mehr denn je Bedarf an bestens qualifizierten Hochschulabsolventen, um international wettbewerbsfähig zu bleiben“, so der Kammerpräsident.

Derzeit investiert Deutschland rund 90.000 US-Dollar pro Schüler bis zum Schulabschluss. Der Durchschnittswert aller OECD-Staaten liegt bei rund 94.000 Dollar. Etwa die Hälfte aller OECD-Staaten hatte in den Jahren 2000 bis 2006 die Ausgaben für die Hochschulen deutlich angehoben. In Deutschland hingegen blieben die Mittel nahezu unverändert. Die USA, Korea oder Dänemark stecken rund sieben Prozent ihres Bruttoinlandsprodukts in den Bildungssektor. Deutschland glaubt, mit 4,8 Prozent (2006) auszukommen. Tendenz: rückläufig. Nur die Türkei, die Slowakei, Spanien und Irland geben noch weniger für die Bildung von Schülern und Hochschülern aus.

http://www.presse-service.de/data.cfm/static/740422.html






Standortfaktor Bildung


Menschen und Unternehmen wählen Orte mit Zukunft. Bildung, Wissen und Innovation werden als Standortfaktoren immer wichtiger.

Regionen bleiben für Menschen solange attraktiv, solange sie gute Zukunftsperspektiven bieten. Für Unternehmen wird es immer wichtiger zu wissen, wie viele fähige Köpfe in einer Region leben, wenn es um Standortentscheidungen geht.






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